Probleme bei Ryanair Alpha-Großmaul O'Leary muss selbst notlanden

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Also alles OK bei Ryanair?

Wenn der Jet zum Walfisch wird
Condor und Tigerente Quelle: Sebastian Dahmer
Boeing 737 mit Adler Quelle: Pressebild
Der Sunshine-State-Flieger Quelle: Pressebild
Der Wal am Himmel Quelle: Pressebild
Die patriotische Idee Quelle: Pressebild
Der Wunsch-Flieger Quelle: Pressebild
Das Zeichen für die Rugby-Stars Quelle: Pressebild

Nicht ganz. Denn die unfreiwilligen Schlagzeilen sind am Ende doch ein Problem für die Linie. Dass ihre Fehler deutlicher wahrgenommen werden als bei andere Linien, hat vor allem einen handfest Grund: die brutale Öffentlichkeitsarbeit der Linie. Wer grundsätzlich alle anderen für Idioten hält, Passagieren mit immer neuen Tricks das Geld aus der Tasche zieht und auch berechtigte Kundenansprüche verzögert oder ganz abbügelt sowie immer nur auf geiz setzt, darf sich nicht wundern, wenn ihm die Kunden alles zutrauen.

„Wer dauernd auf Kosten der Kunden spart, dem traut man auch zu, er könne auch auf Kosten der Sicherheit sparen“, sagt der Hamburger Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt. „Und wer alle verärgert, darf sich nicht wundern, wenn ihm am Ende keiner zur Seite springt.“  

Diese Lehre gilt für Ryanair, aber am Ende auch für alle anderen Fluglinien, die in Zeiten der Not aus Kostengründen in Sachen Kundendienst ans „ryanairen“ denken. Denn das trübt nicht nur das Image, sondern auch die wirtschaftlichen Aussichten der Linie. Ryanair jedenfalls wird nach der Pannenserie nun erst mal ein paar Wochen besonders genau unter die Lupe genommen.

Vieles was O'Leary sagt ist Unsinn

Das beste Mittel dagegen wäre nun ein anderes Auftreten. Ein stereotypes Bekenntnisse zur Sicherheit hilft den Iren da wenig, zumal O’Leary das gleich mit kräftigen Attacken gegen die spanischen Aufsichtsbehörden, die Gewerkschaften und, und, und, verbindet.

Seine beliebteste Ausrede ist immer, das sei nun mal seine Natur. Sanftes oder gar sachliches Reden sei nicht seine Sache, sondern die eines Nachfolgers, wann immer der mal kommt. Denn sein Vize Michael Cawley ist zumindest ebenso schroff, nur ohne O’Learys Humor.

Wer O’Leary näher kennt, weiß: das ist Unsinn, wie so vieles was der kantige Manager in Jeans und Karohemd sagt. Auf seinen Hauptversammlungen kann der gelernte Wirtschaftsprüfer schließlich durchaus sachlich und fundiert argumentieren – und das nicht nur für seine Rabaukenverhältnisse.

Gut, das gelingt ihm auch höchstens eine Stunde lang. Aber für eine angemessene Reaktion auf die Zwischenfälle im Flug wäre das aber sicher genug.

Am Ende ist es auch billiger das Geholze. Und das sollte selbst O’Leary überzeugen.

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