PWC Wirtschaftsprüfer macht großen Sprung

Das Geschäft der Wirtschaftsprüfer boomt. Auch bei Deutschlands Branchenprimus PWC läuft das Consultinggeschäft besonders gut. Das Unternehmen peilt nun die Marke von zwei Milliarden Euro Umsatz an.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
„Die Bereitschaft der Unternehmen steigt spürbar, sich mit neuen Technologien zu beschäftigen“, sagte Vorstandssprecher Norbert Winkeljohann. Quelle: dapd

Frankfurt. Deutschlands größte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 (bis Ende Juni) kräftig gewachsen. Die Gesamtleistung, die praktisch dem Umsatz entspricht, schnellte um annähernd 16 Prozent auf 1,906 Milliarden Euro hoch. Allerding ist dies zur Hälfte auf Zukäufe zurückzuführen. Erstmals taucht im Jahresabschluss die 2014 übernommene Strategieberatung Booz auf, die heute unter Strategy& firmiert.

Die Consultingsparte war aber auch ohne diesen Zukauf der größte Treiber bei PWC. Ihr Umsatz wuchs um 43 Prozent auf 662 Millionen Euro. Rund drei Viertel dieses Zuwachses entfielen auf den Zukauf, um zwölf Prozent legte das Beratungsgeschäft aus eigener Kraft zu. So gerechnet hat die Übernahme von Booz im vorigen Jahr 142 Millionen Umsatz eingebracht.

Wie alle Berater profitieren auch die Prüfungsunternehmen von der boomenden Nachfrage der Unternehmen nach Begleitung bei der digitalen Transformation. PWC sieht sich dabei im Vorteil, weil die Gesellschaft nach der Übernahme von Booz nun alle Dienste vom Strategieentwurf bis zur konkreten Umsetzung inklusive Prozess- und Steuerberatung aus einer Hand anbieten könne, wie Vorstandssprecher Norbert Winkeljohann in Frankfurt unterstrich.

Größte Sparte bei PWC bleibt aber die Wirtschaftsprüfung. Sie wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr um sieben Prozent auf 731 Millionen Euro. Die Zuwächse kommen überwiegend nicht aus neu gewonnenen Aufträgen für Abschlussprüfung. PWC profitiert vielmehr von Diensten im Risikomanagement und in prüfungsnahen Beratungsleistungen, wie sie etwa im Zuge der Bankenregulierung und bei Kapitalmaßnahmen anfallen. In der Steuerberatung kam PWC auf einen 513 Millionen Euro, ein Zuwachs von 2,7 Prozent.

Treiber des Geschäfts wird nach Erwartung Winkeljohanns die Beratung in Sachen Digitalisierung bleiben. „Die Bereitschaft der Unternehmen steigt spürbar, sich mit neuen Technologien zu beschäftigen“, sagte er. PWC peile im laufenden Jahr ein „nachhaltiges Wachstum“ an, ein konkretes Ziel nannte Winkeljohann nicht. Doch selbst wenn der deutsche Prüfungs-Marktführer nur um fünf Prozent zulegt, wird er 2017 die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro überschreiten.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%