Quartalszahlen Uber macht erwartungsgemäß Milliardenverlust

Auch nach dem Börsengang bleibt Uber erwartungsgemäß tief in den roten Zahlen. Quelle: dpa

Der Taxi-Schreck Uber hat erstmals seit seinem Börsengang Zahlen vorgelegt. Zum Vorschein kam ein hoher Verlust, der jedoch im Rahmen der Erwartungen liegt und Anleger nicht schocken konnte. Ob die Kalifornier jemals die Gewinnzone erreichen, bleibt indes ungewiss.

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Der US-Fahrdienstvermittler Uber hat zu Jahresbeginn tiefrote Zahlen geschrieben, aber einen kräftigen Umsatzanstieg verbucht. Im ersten Quartal fiel ein Verlust von 1,0 Milliarden Dollar (0,9 Mrd Euro) an, wie Uber am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte es einen Gewinn von 3,8 Milliarden gegeben, was allerdings an hohen Sondererlösen durch Verkäufe von Auslandsbeteiligungen lag.

Das operative Geschäft ist chronisch unprofitabel und im vergangenen Quartal drückten hohe Kosten für die Vorbereitung des Börsengangs die Bilanz noch tiefer ins Minus. Uber debütierte vor rund drei Wochen an der New York Stock Exchange, bei der größten Börsenpremiere seit Jahren sammelte das Unternehmen rund 8,1 Milliarden Dollar ein und brachte es auf eine Gesamtbewertung von etwa 82 Milliarden.

Seitdem hat Uber an der Börse jedoch einen schweren Stand und die Aktie ist stark unter Druck geraten. Immerhin konnte das Unternehmen den Umsatz im Auftaktquartal im Jahresvergleich um deutliche 20 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar steigern und damit die Prognosen der Analysten leicht übertreffen. Auch der hohe Verlust lag im Rahmen der Markterwartungen. Uber hatte Investoren vor dem Börsengang gewarnt, möglicherweise nie die Gewinnzone zu erreichen.

Am Thema Mega-IPO scheiden sich die Geister. Alles längst zu teuer, sagen die Einen. Von wegen, da muss man dabei sein, sagen die Anderen. Die Wahrheit liegt für Anleger wie immer irgendwo dazwischen.
von Markus Zschaber

Bei Anlegern kam der Quartalsbericht zunächst gut an, die Aktie legte nachbörslich zeitweise deutlich im Wert zu. Uber könnte Rückenwind gut gebrauchen, der Kurs notierte zuletzt rund zehn Prozent unter dem Ausgabepreis. Schon das Volumen das Börsengangs hatte wegen unerwartet schwacher Nachfrage nach den Aktien deutlich gestutzt werden müssen, so hatte Uber zunächst eine Gesamtbewertung von 100 Milliarden Dollar angestrebt. Zuvor hatten Banken laut US-Medien sogar mal bis zu 120 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

Uber dominiert den „Ride Sharing“-Markt für Fahrtenvermittlungen über Smartphone-Apps. Hier flaute das Wachstum jedoch schon deutlich ab. Und Geld zu verdienen, gibt es in diesem Geschäft bislang ohnehin nicht. Auch der Rivale Lyft steckt tief in den roten Zahlen und tut sich an der Börse schwer. Uber betreibt zudem Services etwa für Essenslieferungen und Frachtvermittlung. Als Schlüssel zum Profit gelten auf Dauer vor allem Roboterautos, die Fahrer als Kostenfaktor beseitigen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter und ungewisser Weg.

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