Ranking Reiseportale Die besten Onlineseiten für Ihre Reisebuchung

Nur wer die richtigen Reiseportale benutzt, findet die besten Angebote und kann Geld sparen. Die WirtschaftsWoche hat deshalb elf Anbieter auf Herz und Nieren geprüft und die besten Reiseportale gekürt.

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Reiseportale im Ranking. Quelle: Getty Images

Ein Blick aus dem Fenster oder auf das Thermometer und schon ist der Gedanke an den nächsten Sommerurlaub präsent: Wer träumt angesichts des frostigen, ungemütlichen Wetters nicht gern von Strand, Palmen, exotischen Speisen oder der perfekten Entspannung beim Cocktail am Pool. Das merkt auch die Touristikbranche: Die Monate Januar und Februar sind die Hauptbuchungsmonate des Jahres. Wer sich jetzt auf die Suche nach geeigneten Urlaubsangeboten macht, hat noch die größte Auswahl zu fairen Preisen.

Wer für die Buchung seines nächsten Urlaubs ein Online-Reiseportal verwendet, hat dabei gleich mehrere Vorteile: Die Angebote sind leichter auffindbar, die Auswahl unter verschiedenen Reiseveranstaltern ist riesig und die Auswahlkriterien können sehr individuell variiert werden. Eine Online-Buchung der Urlaubsreise spart aber vor allem Geld. Nach Angaben des Vergleichsportals Check24 können Pauschalurlauber durch einen Vergleich verschiedener Reiseveranstalter bei ihrer Urlaubsbuchung bis zu 35 Prozent sparen – bei gleichem Hotel, Abflugort, Reisezeit und gleicher Zimmerkategorie und Verpflegung. Im Durchschnitt ist die Buchung im Internet 351 Euro billiger. Vor allem Frühbucher können so viel Geld sparen.

Die zehn besten Reiseländer
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Auf dem Markt der Reiseportale ist viel Bewegung, der Wettbewerb hart. Dementsprechend bemühen sich die Anbieter sehr intensiv um Kundenzufriedenheit, ein umfassendes Angebot und hohe Nutzerfreundlichkeit. Die Unterschiede zwischen den Reisportalen sind dabei für den Kunden nur selten offensichtlich, weil sie eher hinter den Kulissen und im Kundenservice zutage treten. Nach außen hin bieten die meisten Reiseportale mehr oder weniger das Gleiche.

Elf Portale getestet

Die WirtschaftsWoche hat deshalb das Deutsche Kundeninstitut (DKI) damit beauftragt, elf große Reiseportale genauer unter die Lupe zu nehmen und zu bewerten. Dabei wurde zwischen Reisevergleichsportalen, die nur die Angebote anderer Touristikunternehmen vermitteln, und Reiseveranstalterportalen unterschieden. Letztere bieten auch eigene Reisen in ihren Suchergebnissen an, sind also Vermittler und Veranstalter zugleich. Geprüft hat das DKI die Reiseveranstalterportale 1-2-fly.de, DER.com; Expedia.de, lastminute.de, Opodo und sonnenklar.tv sowie die Reisevergleichsportale Check24, HolidayCheck, Travel24.com, Travelscout24.de und weg.de. Für den Test wurden 350 Einzelkriterien erhoben sowie
470 Kundenkontakte hergestellt.

Die Bewertung der Portale fußt dabei auf den Einzelbewertungen in drei Hauptkategorein: Leistungsangebot (35 Prozent Gewicht), Vergleichsrechner (40 Prozent) und Kundenservice (25 Prozent).

Leistungsangebot, Vergleichsrechner und Kundenservice im Check

In der Kategorie Leistungsangebot wurden unter anderem die Zahl der vermittelbaren Reiseveranstalter, der angebotenen Hotels, der angebotenen Reiseländer sowie kundenfreundliche Funktionen und Bonusprogramme in die Wertung einbezogen, um den Mehrwert der Portale gegenüber herkömmlichen Reisebüros abzubilden.

Das Leistungsangebot haben die DKI-Tester mit Hilfe von 14 Musterfällen erhoben, die je ein bestimmtes Reiseziel, eine Hotelkategorie, Verpflegung (zum Beispiel Halbpension) sowie eine Mindestzahl positiver Kundenbewertungen zum Hotel vorgaben. Mit diesen Suchkriterien ausgestattet, waren die Ergebnislisten der Reiseportale unmittelbar miteinander vergleichbar.

Nutzerfreundlichkeit im Fokus

Beim Test der Vergleichsrechner der Reiseportale ging es primär um Nutzerfreundlichkeit und Ausstattung. Übersichtlichkeit, der Verzicht auf Werbung in Form gesponserter Suchergebnisse, Informationen zum Hotel, Sortierbarkeit der Ergebnisse sowie die möglichen Suchkriterien nach Land, Verpflegung, Kundenbewertung oder Hotelkategorie flossen positiv in die Bewertung ein. Die Bewertung des Vergleichsrechners hat das DKI dabei mit 40 Prozent im Gesamtergebnis gewichtet.

Reiseportale, die sich auch per Telefon, E-Mail oder Facebook freundlich, kompetent und schnell um ihre Kunden kümmerten, sowie viele gut aufbereitete Informationen auf ihrer Internetseite zur Verfügung stellten, konnten in der Kategorie Kundenservice weitere Punkte sammeln. Diese Punkte flossen mit 25 Prozent in das Gesamtergebnis ein.

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Überwiegend die gleiche Buchungssoftware

Die Tester zeigten sich überrascht, dass bei den anhand der Musterprofile angebotenen Reisen kaum Preisunterschiede auftraten. Der Grund: Die Mehrheit der untersuchten Reisevergleichs- und Reiseveranstalterportale nutzt für die Suche und Buchung von Reisen die Datenbanksoftware Traveltainment. „Auf den ersten Blick wird überall das gleiche angeboten, denn was die Zahl der angebotenen Reisen, Flüge und Hotels sowie die Preise anbelangt, sind die Unterschiede insgesamt eher gering“, erklärt Sonja Kränz, die beim Deutschen Kundeninstitut das Ranking verantwortet hat. Grundsätzlich sind die Preise für ein und dieselbe Reise auf verschiedenen Portalen identisch, nur sehr wenige Online-Portale weichen davon ab.

Allerdings sind die angezeigten Preise auf den Ergebnislisten einer Reisesuche immer mit Vorsicht zu genießen, da sie sich bei der notwendigen Verfügbarkeitsprüfung nochmals deutlich erhöhen können. In solchen Fällen weisen aber alle Anbieter darauf hin. Ist etwa die Pauschalreise in der Hochsaison oder der Flug am Wochenende während des Suchvorgangs von anderen gebucht und somit knapper geworden, kann sich dadurch der zunächst angezeigte Preis nochmal deutlich erhöht haben.

Die besten Reisevergleichsportale 2017

Die Gesamtsieger und -verlierer bei den Reisevergleichsportalen

Sieger unter den Reisevergleichsportalen ist Travelscout24.de mit 92,9 von 100 erreichbaren Punkten. Entscheidend für den Gesamtsieg war der sehr gute Vergleichsrechner. Diesen bewertete das DKI mit 41,6 Punkten, obwohl regulär in dieser Kategorie nur 40 Punkte vergeben wurden. Neben der Höchstnote für die sehr übersichtliche Gestaltung, intuitive Bedienung und die vielfältigen Filtermöglichkeiten gab es Bonuspunkte für die einfache Vergleichbarkeit der Ergebnisse anhand von verständlichen Icons und den Verzicht auf gesponserte Angebote.

Platz zwei und drei im Gesamtranking gingen an die Wettbewerber Check24 und Holidaycheck, ebenfalls mit der Gesamtnote „sehr gut“.

Travelscout24.de und Expedia.de im Gesamtvergleich vorn

Beim Leistungsangebot erreichte Gesamtsieger Travelscout24.de allerdings nur die Note "gut", insgesamt war es die viertbeste Bewertung. Das beste Leistungsangebot fanden die Tester bei Holidaycheck, auf den Plätzen folgten Check24 und weg.de. Bei Holidaycheck sind Reisen in 220 Länder im Angebot, für 194 Länder sind auch Mietwagen vermittelbar. Kundenfreundliche Funktionen wie die Erstellung eines Kundenkontos sowie Prognosen zur künftigen Preisentwicklung brachten Holidaycheck ebenso Extrapunkte ein wie die große Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten und optionalen Reiseversicherungen.

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Am schlechtesten, aber immer noch mit der Note "gut", schnitt das Angebot von Travel24.com ab. Die Tochter des insolventen Internetunternehmens Unister bietet zwar ebenso 220 Reiseländer an, hat aber weniger Reiseveranstalter und Hotels in der Datenbank, zudem gibt es relativ wenige Zahlungsmöglichkeiten und Versicherungsangebote. Im Vergleich bot Travel24.com das schwächste Leistungsangebot unter den Reisevergleichsportalen. Auch der Vergleichsrechner war mit weniger Filtermöglichkeiten, gesponserten Reiseangeboten und Werbung in der Ergebnisliste der schlechteste im Test und erhielt nur ein „ausreichend“. Die Option Hotel und Flug frei zu einer Individualreise zu kombinieren, funktionierte zum Testzeitpunkt ebenso wenig wie heute.

Die besten Reiseveranstalterportale 2017

Gesamtsieger und -verlierer bei den Reiseveranstalterportalen

Im Vergleich der Reiseveranstalterportale, die auch eigene Reisen anbieten und zusätzlich die Auswahl unter Konkurrenzangeboten ermöglichen, erreichte Expedia.de mit 93,8 Punkten und der Gesamtnote „sehr gut“ den Gesamtsieg. Knapp dahinter, ebenfalls mit der Note „sehr gut“, landete Opodo auf Platz zwei. Der Drittplatzierte DER.com erhielt mit deutlichem Abstand die Note „gut“.

Expedia.de überzeugte die Tester vor allem beim Leistungsangebot (1. Platz) und beim Vergleichsrechner (2. Platz hinter DER.com). Das Finden und Buchen erleichtert Expedia.de durch zahlreiche Funktionen, etwa durch das Speichern von Suchparametern. Dazu bietet Expedia.de hinter Opodo die größte Auswahl an Reiseländern und Hotels. An 50.000 Stationen können Kunden bei Expedia.de auch einen Mietwagen bekommen, mehr Mietwagenstationen bietet keiner.

1-2-Fly fiel bei den Testern hingegen mit der kleinsten Veranstalter-, Hotel und Reiseländerangebot sowie dem schlechtesten Vergleichsrechner durch und erhielt nur die Gesamtnote „ausreichend“. Die Möglichkeit, Suchanfragen mitsamt der eingestellten Filter zu speichern, fehlt ebenso wie ein Preisalarm - damit fehlen Funktionen, die viele Wettbewerber durchaus bieten. Zudem sind die Filtermöglichkeiten, etwa nach der Stimmenanzahl bei den Hotelbewertungen durch Kunden.

Die besten Reiseportale 2017: Kundenservice

Kundenservice zufriedenstellend

Bei der Kundenservice-Bewertung hat das DKI nicht mehr zwischen Reisevergleichs- und Reiseveranstalterportalen differenziert und alle elf Anbieter miteinander verglichen. Das Gesamtergebnis war dabei zufriedenstellend. Mit „sehr gut“ schnitten Holidaycheck, DER.com und Travelscout24 am besten ab. Den schwächsten Kundenservice boten Opodo, sonnenklar.tv und lastminute.de, wobei die ersten beiden als „befriedigend“ und nur lastminute.de mit „ausreichend“ bewertet wurden.

Solider Service, Teufel im Detail

Im Service per Telefon-Hotline überzeugte vor allem weg.de. Dort waren die Call-Center-Mitarbeiter am schnellsten sowie überdurchschnittlich kompetent und freundlich. Die schlechteste Hotline fanden die Tester bei Expedia.de vor. Freundlichkeit, Kompetenz und Hilfsbereitschaft ließen hier zu wünschen übrig.

Den besten Service per E-Mail bietet Travelscout24.de. Zwar wurden nur neun von zehn Anfragen beantwortet, dafür aber schnell und sehr freundlich. Kompetenz und mitgeschickte Zusatzinformationen überzeugten die Tester.

Alle Anbieter ermöglichen Kundenanfragen via Facebook, bis auf 1-2-Fly und Travelscout24.de sind alle noch auf mindestens einem weiteren Social-Media-Kanal erreichbar. Den besten Social-Media-Service bietet dabei Expedia.de. Fragen wurden innerhalb von rund zwei Stunden beantwortet – der Durchschnitt lag bei 22 Stunden. In dieser Disziplin schnitt weg.de am schlechtesten ab, da keine der fünf Anfragen beantwortet wurde.

Fallstricke bei den Reiseportalen

Insgesamt war das Niveau der getesteten Reiseportale hoch und deutliche Unterschiede für die DKI-Tester eher im Detailbereich auszumachen. Dabei fielen allerdings auch ein paar Stolperfallen für die Nutzer auf. Wer seine Reise online über eins der getesteten Portale bucht, sollte daher einige Finessen der Angebote beachten.

Wichtig ist etwa der Blick auf die gebotenen Inklusivleistungen der Hotels und Reiseveranstalter, beispielsweise den Flughafentransfer. Wo dieser fehlt, müssen zusätzliche Kosten eingeplant werden.

Die Reiseportale mit der höchsten Nutzerfreundlichkeit

Achten sollten Kunden auf den Umgang mit den Hotelsternen. „Einige Portale runden in ihren Ergebnislisten die Zahl der Hotelsterne zu ihren Gunsten auf und zeigen deshalb statt zweieinhalb gleich drei Sterne an. Kunden sollten dann in der Detailansicht prüfen, ob die Zahl der Sterne korrekt wiedergegeben wurde“, empfiehlt Kränz.

Zur Bewertung der Qualität einer Reise oder Unterkunft hat sie noch einen Tipp: „Verbraucher sollten die Kundenbewertungen für ein Hotel oder eine Reise auf verschiedenen Reiseportalen miteinander vergleichen.“ Vor allem wenn die Zahl der Kundenbewertungen noch niedrig ist, sollte man nach aussagekräftigeren Bewertungen auf anderen Seiten Ausschau halten. „Sonst läuft man Gefahr, dass das gebuchte Hotel trotz Bestnoten nicht den Erwartungen entspricht“, so Kränz.

Die Reiseportale mit dem größten Reiseangebot

Außerdem begegneten die Tester Fällen, bei denen auch nach Abschluss der Verfügbarkeitsprüfung in Laufe des Buchungsprozesses der angezeigte Preis für eine Reise noch stieg – wenn auch nur um wenige Euro. Wo die unvermittelte Preiserhöhung herrührt, war aus Kundensicht in keinem der Fälle nachvollziehbar. Hier wäre mehr Transparenz wünschenswert gewesen.

Erst bei genauerer Betrachtung zeigen sich also relevante Unterschiede. „Es sind vielmehr Details, in denen sich die Portale unterscheiden, die aber letztlich für die Reiseplanung entscheidend sein können. So gelten beispielsweise Kinder bei den Anbietern lastminute.de und Opodo bereits ab einem Alter von zwölf Jahren als Erwachsene, während man auf anderen Portalen auch für ältere Kinder noch Rabatte erhält.“ Wer mit jugendlichen Kinder verreisen möchte, sollte also darauf achten, dass er das Alter der Kinder möglichst exakt angeben kann, um unnötige Ausgaben zu vermeiden.

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