Reisekonzern TUI-Chef: Staat wird vermutlich dauerhaft Aktionär

Der angeschlagene Reisekonzern Tui wurde in der Coronakrise mit Finanzhilfen vom Steuerzahler vor der Insolvenz gerettet. Quelle: dpa

Der Reisekonzern TUI wurde mit Staatshilfe vor der Insolvenz gerettet worden. Anstatt die gesamte Summe zurückzuzahlen, hofft TUI-Chef Joussen nun, dass der Staat zum Aktionär wird.

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Der Staat könnte nach Einschätzung von TUI-Chef Fritz Joussen womöglich auf die Rückzahlung eines Teils der Staatshilfe verzichten und so zum Aktionär des Reisekonzerns werden. Es sei möglich, die 1,1 Milliarden Euro stiller Beteiligung, mit denen TUI vom Staat in der Corona-Krise gestützt wurde, in Aktien umzuwandeln. „Es ist zu vermuten, dass der Staat konvertiert“, sagte Joussen am Dienstag. Dann müsste das Unternehmen diese Summe nicht zurückführen. Das Rettungspaket für TUI sieht vor, dass der Staat mit bis zu 25 Prozent plus einer Aktie einsteigen kann.

TUI wurde insgesamt mit 4,3 Milliarden Euro Finanzhilfen vom Steuerzahler vor der Insolvenz bewahrt. Davon wurden 3,05 Milliarden Euro als Kreditlinie von der Staatsbank KfW zur Verfügung gestellt, der Rest über zwei stille Beteiligungen und eine Wandelanleihe. Das Unternehmen kündigte an, 700 Millionen Euro im April zurückführen zu wollen. Das Geld werde die KfW-Kreditlinie verringern, erklärte Joussen.

Mehr zum Thema: Wegen hoher Schulden will Reise-Gigant TUI die künftige Expansion anders finanzieren: Statt etwa neue Hotels wie bisher weitgehend selbst zu bezahlen, möchte das Unternehmen nun vor allem Gelder von Investoren nutzen.

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