Reisen Hotels steigern Übernachtungszahl im ersten Halbjahr kräftig

Die Branche profitiert von gelockerten Corona-Auflagen und zählt deutlich mehr Übernachtungen als ein Jahr zuvor. Das Vor-Pandemie-Niveau ist aber noch nicht erreicht.

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162,4 Millionen der Übernachtungen im abgelaufenen ersten Halbjahr entfielen auf inländische Gäste. Quelle: dpa

Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe in Deutschland haben wegen der gelockerten Corona-Auflagen in den ersten sechs Monaten fast zweieinhalb mehr Übernachtungen gezählt als ein Jahr zuvor. Die Zahl stieg von Januar bis Juni um 146,3 Prozent auf insgesamt 187,6 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. 2021 hatte von Jahresbeginn bis Ende Mai wegen der Pandemie ein Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste gegolten, was die Nachfrage damals einbrechen lies.

162,4 Millionen der Übernachtungen im abgelaufenen ersten Halbjahr entfielen auf inländische Gäste. Das ist ein Plus von 132,2 Prozent. „Noch deutlicher war die Erholung bei den ausländischen Gästen“, erklärten die Statistiker. 25,2 Millionen Übernachtungen bedeuteten hier einen Zuwachs von 304,4 Prozent.

Allein im Juni verbuchten die Beherbergungsbetriebe 48,9 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste und damit 60,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Untergliedert nach Unterkunftstypen entfielen knapp 56,5 Prozent davon auf Hotels, Gasthöfe und Pensionen (Hotellerie), 21,8 Prozent auf Ferienunterkünfte und ähnliche Beherbergungsstätten sowie 12,5 Prozent auf Campingplätze. Sonstige Unterkünfte wie Vorsorge- und Rehabilitationskliniken und Schulungsheime machten 9,1 Prozent der Übernachtungen aus.

Im Vergleich zum Juni des Vorpandemiejahres 2019 nahmen die Übernachtungen in der Hotellerie allerdings um 4,5 Prozent, in den sonstigen Unterkünften sogar um 9,5 Prozent ab. Die Übernachtungen in Ferienunterkünften (+0,6 Prozent) und auf Campingplätzen (+0,1 Prozent) lagen dagegen in etwa auf dem Vorkrisenniveau.

Hoteliers und auch Gastronomen setzen auf eine gute Sommersaison. „Der Nachholbedarf ist groß“, sagte kürzlich der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick. „Die Menschen freuen sich, wieder ausgehen, reisen und genießen zu können.“ Viele Menschen hätten Deutschland als Reiseland neu entdeckt. In vielen Regionen gebe es berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass die Betriebe in diesem Jahr an das Umsatzniveau von 2019 herankämen. Die touristische Nachfrage erhole sich dabei schneller als die geschäftliche.

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