Reiseveranstalter Alltours-Vorgabe zu Corona-Impfung findet keine Nachahmer

Alltours betreibt unter dem Namen Allsun 35 Hotels auf Mallorca, den Kanaren und in Griechenland. Quelle: obs

Urlauber werden vom Herbst an in Alltours-Hotels eine Corona-Impfung vorweisen müssen. Andere Reiseveranstalter wollen den Weg nicht mitgehen. Der Deutsche Reiseverband legt unterdessen ein Acht-Punkte-Papier vor.

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Der Düsseldorfer Reiseveranstalter Alltours will vom Herbst an in seinen eigenen Urlaubshotels der Marke Allsun nur noch Gäste mit einer Corona-Impfung beherbergen. Diese Regel solle voraussichtlich ab dem 31. Oktober gelten, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der genaue Zeitpunkt hänge vom Verlauf der Impfungen ab. Alltours betreibt unter dem Namen Allsun 35 Hotels auf Mallorca, den Kanaren und in Griechenland.

„Wir wollen allen Gästen höchstmögliche Sicherheit bieten, damit sie ihren Urlaub entspannt genießen können“, sagte Alltours-Inhaber Willi Verhuven laut Mitteilung. Bei steigenden Impfquoten und sinkenden Inzidenzen in den Urlaubsgebieten stehe einem Urlaub nichts im Wege. Womöglich sei schon zu Ostern sicherer Urlaub in vielen Ländern wieder möglich. Nach Medienberichten erntete Alltours für die geplante Impfauflage in den sozialen Netzwerken über das Wochenende viel Kritik.

Die großen Reiseveranstalter TUI, DER Touristik und FTI wollen hingegen anders als Alltours nicht von sich aus Corona-Impfungen zur Bedingung für Hotelbuchungen machen. „Bei TUI gibt es solche Pläne derzeit nicht. Wir richten uns nach den Vorgaben von Regierungen“, sagte der Sprecher von TUI Deutschland, Aage Dünhaupt, am Montag. Es sei eine gute Nachricht, dass Corona-Impfungen begonnen hätten, erklärte Georg Schmickler, Chef der Hotel-Sparte bei DER Touristik. „Die Frage nach Vorteilen für bereits geimpfte Personen halten wir jedoch für verfrüht und haben keine Planung in dieser Richtung.“ Auch die Münchner FTI Group beabsichtige weder als Veranstalter noch als Hotelbetreiber derartige Auflagen, sagte FTI-Manager Ralph Schiller.

FTI-Manager Schiller erklärte, es sei ohnehin keine Lösung, abzuwarten, bis alle Menschen ein Impfangebot hätten, um dann exklusive Angebote für Geimpfte zu machen. „Es müssen aus unserer Sicht stattdessen gemeinsam mit der Politik entsprechende, breitangelegte Teststrukturen geschaffen werden, die schon jetzt sicheres Reisen unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen für alle Menschen mit oder ohne Impfung ermöglichen“, ergänzte er.

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Der Deutsche Reiseverband (DRV) legte unterdessen ein Acht-Punkte-Papier für einen Neustart der Reisewirtschaft vor. Der DRV setzt auf Testen statt Quarantänepflicht und fordert nach Regionen differenzierende Risikobewertungen der Zielländer durch das Auswärtige Amt. Auf behördliche Impfauflagen will sich die Branche vorbereiten können durch einen digitalen Impfpass. „Der Impfnachweis sollte in standardisierter und digitaler Form vorhanden sein, um die internationale Anerkennung und Integration in die Reisekette zu erleichtern“, erklärte der DRV.

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