
Anfang der Woche stellte der Düsseldorfer Reiseveranstalter GTI, ein Unternehmen des türkischen Reisekonzerns Kayi Group, seine Geschäftstätigkeit ein, auch die zur gleichen Gruppe gehörenden Veranstalter Buchmal und die Fluggesellschaft Sky Airlines machten ihren Laden dicht. Ganz unerwartet kam das nicht: In der Reisebranche galt das Unternehmen, das überwiegend Sonnenziele in der Türkei anbietet, schon seit einigen Monaten als unsicherer Kandidat, weil etliche Hotels keine GTI-Gäste mehr akzeptieren wollten.





Auch bei vielen Reisebüros soll GTI wegen ausstehender Provisionszahlungen in der Kreide stehen. Einige Agenturen – rückschauend betrachtet die Cleveren – rieten ihren Kunden darum schon seit längerem ab, wenn die sich für eine Reise aus den roten GTI-Katalogen interessierten und empfahlen statt dessen andere Veranstalter. Andere Reisebüros machten weiter wie bisher.
Wie viele Urlauber derzeit mit GTI unterwegs sind und wie viele in den kommenden Wochen und Monaten noch einen schon gebuchten Urlaub antreten wollen, darüber gibt es unterschiedliche Angaben. Von insgesamt 72.000 geht die deutschsprachige „Türkei-Zeitung“ aus, Branchenvertreter halten die Zahl aber für übertrieben. Als realistisch gilt, dass rund 5000 deutsche GTI-Urlauber derzeit noch unterwegs sein, rund die Hälfte davon sollten mit Sky zurück in die Heimat geflogen werden.
Soweit die Fakten.
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Die Folgen für die GTI-Kunden wie für die Reisebranche lassen sich inzwischen einigermaßen verlässlich einschätzen. So dürften für die GTI-Kunden keine größeren Probleme entstehen. Als deutscher Reiseveranstalter ist GTI dem deutschen Reiserecht unterworfen, das Pauschaltouristen ein im internationalen Vergleich hohes Maß an Sicherheit verschafft. Alle Veranstalter sind nämlich verpflichtet, für ihre Reisenden Versicherungen abzuschließen, die im Insolvenzfall dafür sorgen, dass niemand einen Schaden hat.