Reportage von der Eröffnung BER: Neu, aber noch lange nicht Spitze

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Die Flugsteige am BER: Tunnelblick mit zu viel Holz

Nach dem Marktplatz haben Kunden endlich freie Bahn. Doch die Wege sind wenig einladend. Denn so viel Licht auch durch die langen Glasfronten auf die Gates oder Imbisse fällt, die Gänge selbst sind wenig großzügig. Zwar wirken sie dank der Wände und Decken im Holzlook der Neunziger zunächst heimelig.

Doch die langen glatten Wände fast ohne Shops und die geraden Strecken unter einer vergleichsweise niedrigen Decke erscheinen gerade wenn nicht viele Menschen unterwegs sind wie schlauchartige Tunnel. Und nicht zuletzt wegen der vielen Holzflächen wirken sie etwas drückend.

Weil auf den schmalen Korridoren kein Raum für eine Peoplemover genannten horizontale Rolltreppe war, können die Strecken lang werden. Dazu ist das Ambiente von ein paar Berliner Motiven abgesehen vergleichsweise neutral ohne viel Lokalkolorit. Auch echte Ruhezonen oder größere Spielecken sind derzeit nicht auszumachen.

Erste Passagiere gehen zum Gate C von Terminal 1. Die holzvertäfelten Gänge wirken leicht bedrückend. Quelle: dpa

Immerhin können sich die Premiumkunden und Vielflieger der Lufthansa über eine gute Lounge freuen, wenn die Linie am kommenden Wochenende mit als Letzte von Tegel zum BER umzieht. Der Warteraum im Obergeschoß am nordwestlichen Eck hat eine Einrichtung im aktuellen Lufthansastil und raumhohe Fenster. Das erlaubt an klareren Tagen als während der Einweihung nicht nur einen Blick über weite Teile des BER, sondern auch bis in die Innenstadt Berlins. 

Urteil: Trotz viel Holz und reichlich Raum wirkt das Gebäude an vielen Stellen beengt.

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