Restaurantkette Maredo Haben Investoren Appetit auf Steaks?

Bislang betreibt Maredo 38 Restaurants. 13 sollen geschlossen werden, da sie schon vor Ausbruch der Coronakrise unrentabel waren. Quelle: imago images

Übersteht Maredo die Krise? Der vorläufige Insolvenzverwalter der Restaurantkette sieht „großes Interesse“ von Investoren und ist zuversichtlich, dass es gelingt, „das Unternehmen zu erhalten“.

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Die insolvente Steakhauskette Maredo macht offenbar Fortschritte bei der Suche nach einem Käufer. „Wir haben den Investorenprozess gestartet und sehen bereits großes Interesse an Maredo“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Nikolaos Antoniadis der WirtschaftsWoche. „Daher bin ich zuversichtlich, dass wir es schaffen, das Unternehmen zu erhalten“, so Antoniadis. Ein Team von KPMG berät den Verwalter bei der Investorensuche.

Bislang betreibt Maredo 38 Restaurants. 13 sollen geschlossen werden, da sie schon vor Ausbruch der Coronakrise unrentabel waren. Das Unternehmen mit zuletzt 950 Mitarbeitern hatte Ende März Insolvenz angemeldet, zunächst als Eigenverwaltungsverfahren unter operativer Leitung von Sanierungsgeschäftsführer Andreas Elsässer. Doch die länger als erhofft andauernden Corona-Einschränkungen durchkreuzten die Pläne, das Unternehmen in Eigenregie wieder auf Kurs zu bringen. Mitte April wechselte Maredo in die Regelinsolvenz.

Hinzu kamen Schwierigkeiten bei einem zunächst angedachten Split des Insolvenzgeldzeitraums. So sollten die Maredo-Mitarbeiter für eine Überbrückungsphase Insolvenzgeld beziehen, nach der angeordneten Schließung der Restaurants Kurzarbeitergeld und nach deren Öffnung den verbliebenen Insolvenzgeldzeitraum nutzen. Doch daraus wurde nichts. „Die Unterbrechung des Insolvenzgeldzeitraumes durch Kurzarbeit ist nicht möglich“, heißt es bei der Bundesagentur für Arbeit.

Um die Leistungen trotzdem über einen möglichst langen Zeitraum zu strecken und so die Perspektiven für eine Fortführung von Maredo zu erhöhen, wurde der Insolvenzgeldantrag wieder zurückgezogen und für den Zeitraum nach dem 18. März Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Damit hebt sich die Insolvenzverwaltung die Möglichkeit auf, zu einem späteren Zeitpunkt das Insolvenzgeld zu nutzen.

Die Mitarbeiter trifft das zunächst allerdings hart. „Leider war es nicht möglich, für die erste März-Hälfte Insolvenzgeld zu beziehen, weshalb die Löhne und Gehälter der Beschäftigten für diesen Zeitraum als Insolvenzforderung angemeldet werden müssen“, sagt Antoniadis. Sie dürften am Ende voraussichtlich nur einen Teil ihrer offenen Lohn-Forderungen erhalten.

Neben Maredo steht derzeit auch die insolvente Restaurantkette Vapiano zum Verkauf. Der Verkaufsprozess könne sich auf das gesamte weltweite Geschäft der Vapiano-Gruppe oder auch nur auf einzelne Restaurant-Portfolios und Vermögenswerte erstrecken, hieß es in einer Ad-hoc-Mitteilung des Unternehmens. Die Verhandlungen mit interessierten Investoren sollen voraussichtlich bis Ende Mai 2020 erfolgen. Die Franchise-Restaurants werden allerdings nicht in den Verkaufsprozess einbezogen.

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