Eine ganze Reihe von Anleihen, die René Parmantier mit an die Börse brachte, ist ausgefallen. Jüngste Opfer sind die Anleger der Rickmers-Anleihe. Die Reederei hat am Mittwoch Insolvenz angemeldet. 275 Millionen Euro Anlegergeld stehen im Feuer, eigentlich hätte der Bond noch gut ein Jahr laufen sollen. Jetzt notiert er zu Kursen von fünf bis sieben Prozent seines ursprünglichen Werts.
Parmantier verantwortet die Führung der Oddo Seydler Bank seit 2008. Der Diplom-Betriebswirt kam 2002 zu Seydler. Als Börsenhändler baute er das Designated Sponsoring auf, das die Aktien kleiner Firmen liquide hält. Später leitete er diese Abteilung, qualifizierte sich als Chef.
Wer im Mittelstand Geld über die Börse aufnehmen wollte, kam an Parmantier kaum vorbei. „Für Großbanken sind wir zu klein“, sagte der Finanzvorstand eines Mittelständlers einmal zur WirtschaftsWoche. Am Ende käme nur Oddo Seydler infrage. Die Bank hatte die meisten Mittelstandsanleihen auf den Markt gebracht, war Marktführerin im mittelständischen Investmentbanking - bis der Markt für Mittelstandsanleihen faktisch zusammenbrach.
Parmantier galt als Banker des börsennotierten Mittelstands. „Seit Generationen vertrauen uns Unternehmer, Familien und Manager“, wirbt sein Unternehmen auf der eigenen Website. Anleger tauchen in der Aufzählung nicht auf – aus gutem Grund. Die Löcher in den Depots derer, die auf Papiere aus dem Hause Oddo Seydler gesetzt haben, werden größer. Rickmers dürfte nicht das letzte Desaster gewesen sein.
Vor gut einem Jahr berichtete die WirtschaftsWoche ausführlich über Parmantier: