Nach einer kurzen Erholung 2022 rechnet die Deutsche Bahn in diesem Jahr wieder mit einer Fahrt tief in die roten Zahlen. Im vergangenen Jahr konnte der Verlust unterm Strich zwar auf rund 300 Millionen Euro begrenzt werden, wie Konzernzahlen zeigen, die der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch vorab vorlagen. 2021 waren es noch 911 Millionen Euro gewesen. Vor Zahlung von Steuern und Zinsen für die hohen Schulden stand sogar ein Betriebsgewinn von 1,3 Milliarden Euro zu Buche.
2023 wird der Konzernverlust demnach aber wieder auf um die zwei Milliarden Euro ansteigen. Zwar soll in den Folgejahren eine Besserung eintreten. Das reicht aber zur Finanzierung der Investitionen nicht: Die Schulden von jetzt rund 33 Milliarden Euro klettern den Unterlagen zufolge schon dieses Jahr auf 41,5 Milliarden Euro. Eine Bahn-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern und verwies auf die anstehende Bilanzpressekonferenz am Donnerstag.
Dass der Konzern 2022 mit einem vergleichsweise geringen Minus abgeschlossen hat, ist in erster Line der internationalen Logistik-Tochter Schenker zu verdanken. Sie fuhr einen Rekordgewinn von über zwei Milliarden Euro ein, da die Frachtraten infolge der Coronakrise rasant gestiegen waren. Zuletzt hatte sich der Boom jedoch abgeflacht, so dass sich der Schenker-Gewinn den Unterlagen zufolge fast halbierte.
Da auch das marode Schienennetz einen Verlust von einer halben Milliarde Euro verzeichnen wird, stürzt der Gesamtkonzern wieder in die tiefroten Zahlen und die Schulden steigen entsprechend.
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