
Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags haben Post aus Katar bekommen. Darin wehrt sich Marwan Koleilat, Manager bei Qatar Airways, gegen den Boykottaufruf von Verdi-Chef Frank Bsirske. Bsirske hatte aufgrund der Kritik an den Arbeitsbedingungen bei der Airline die Abgeordneten zu deren Boykott aufgerufen.
Koleilat wehrt sich nun seinerseits und bezeichnet die Kritik als "völlig inakzeptabel und unlauter", wie es in dem Brief heißt, aus dem die "Bild"-Zeitung zitiert. Die Abgeordneten sollten sich nicht von Verdis Kampagne irreführen lassen und dem Aufruf nicht folgen, so der Qatar-Manager.
Kündigung bei Schwangerschaft
Grund für die Kritik Bsirskes waren Gerüchte, Angestellte müssten mit dem Arbeitsvertrag in eine fünf Jahre lange Heiratssperre sowie die sofortige Kündigung bei einer Schwangerschaft einwilligen. Des weiteren wird Qatar vorgeworfen, dass Mitarbeiter unter Aufsicht in Gemeinschaftsunterkünften wohnen und dabei eine Sperrstunde einhalten müssen. Solange bei Qatar Airways Arbeitnehmerrechte missachtet würden, sollte kein Abgeordneter mit Qatar unterwegs sein, so Bsirske.
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Koleilat bezeichnete die Vorwürfe allerdings als unhaltbar, Verdi habe nicht richtig geprüft. "Erst recht kann sich Verdi nicht über internationale Konventionen hinwegsetzen", so der Manager. Dabei hatten zuvor bereits der Internationale Gewerkschaftsbund und die Internationale Transportarbeiterföderation eine Beschwerde bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) eingereicht.