




Drahtkörbe auf Rädern sind Einkaufswagen noch immer. Doch die Modelle werden raffinierter, schicker und unterschiedlicher. Nicht nur, weil die Kunden in den Supermärkten anspruchsvoller werden. Auch der Markt für die überschaubare Zahl der Hersteller von Einkaufwagen ist in den vergangenen Jahren schwieriger geworden. In Europa haben es die Unternehmen vor allem in den von der Euro-Schuldenkrise geschüttelten Staaten schwer, denn der Einzelhandel dort leidet unter hoher Arbeitslosigkeit und Ebbe in den Geldbeuteln der Verbraucher.
Doch auch in vielen anderen Ländern wächst die Fläche im Einzelhandel nicht mehr. Auch deswegen weiß Olaf Mörk, dass es in seinem Geschäft inzwischen auf jede Kleinigkeit ankommt. „Klemmt ein Rad am Einkaufswagen, ist das gleich schlecht für die Kauflust. Dann flüchte ich wieder“, sagt der Marketingdirektor des nach Firmenangaben weltweit größten Herstellers Wanzl aus dem schwäbischen Leipheim. Die Wagen, die oft als sperrig und unhandlich gelten, sind im Wandel.
„Der Einkaufswagen ist die Visitenkarte des Geschäfts“, sagt Stefan Hertel vom Handelsverband. Die Vielfalt in der Wagenausgestaltung habe in den vergangenen Jahren zugenommen. „Damit gehen die Unternehmen auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse ein“, sagt er.
„Das ist das Aushängeschild“, kommentiert auch Mörk. Entsprechend werde seit ein paar Jahren investiert: „Jedem Kunde soll der für ihn passende Wagen geboten werden, sonst geht er woanders einkaufen“, sagt er. Das zeigt auch die umfassende Produktpalette des spanischen Konkurrenten Marsanz. Auch der französische Riese Caddie bietet Seitenweise Sonderausführungen für Wagen oder Körbe. Das Baby liegt im Wagen mit Trageschale, die Kinder müssen sich nicht mehr nur mit dem kleinen Klappsitz begnügen, sondern bekommen eigene Mini-Wagen oder sitzen in Spielauto-Modellen.