Mannheim Radikaler Umbau: Der kriselnde Konzern Bilfinger trennt sich von einem zentralen Teil seines Geschäfts, der profitablen Sparte Bau- und Gebäudedienstleistungen. Diese geht für 1,2 Milliarden Euro an den Finanzinvestor EQT, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag in Mannheim mitteilte.
Die zuständigen Behörden müssten die Transaktion noch freigeben. Manche Analysten hatten einen Verkauf der zentralen Sparte zuvor mit einer Zerschlagung von Bilfinger gleichsetzt.
Mit einem Anteil von 40 Prozent am Gesamtumsatz von 6,5 Milliarden Euro und einer operativen Rendite von 4,8 Prozent war das Geschäftsfeld im vergangenen Jahr die Ertragsperle. Übrig bleiben nach Veräußerung noch die Industriedienstleistungen. Das Geschäft rund um Kraftwerke steht ebenfalls seit längerem zum Verkauf.
Das Unternehmen steckt seit Jahren in der Krise. 2015 hatte der Konzern einen Rekordverlust von fast einer halben Milliarde Euro verbucht. Der Chefsessel war in den vergangenen zwei Jahren ein Schleudersitz.
Die Sparte Bau- und Immobilienservices setzte 2015 mit rund 20.000 Mitarbeitern rund 2,9 Milliarden Euro um. Dazu zählte damals allerdings noch der Bereich Wassertechnologie, der inzwischen verkauft wurde.