Die Boeing 747 dankt ab

Wie alles begann

Am 9. Februar 1969 war es endlich so weit: die Boeing 747 absolvierte ihren Jungfernflug. Von diesem Zeitpunkt an war die 747 das größte Passagierflugzeug der Welt – bis sie diesen Titel 2005 an den Airbus A380 abgeben musste.

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Wohnzimmer über den Wolken

Viel Holz, gepolsterte Sessel, dicker Teppich: So lautete das Rezept für die First Class vor über 40 Jahren. Auch die Mode der Stewardessen hat sich im Laufe der Jahre gewandelt – geblieben ist der hochklassige Komfort an Bord der 747.

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Retro

Auch das Äußere der Flugzeuge hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Diese 747, aufgenommen am Flughafen Düsseldorf im Jahr 1973, ist mit der damals typischen schwarzen „Nase“ ausgestattet.

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Containerschiff über den Wolken

Die Frachtvariante des Flugzeugs, die Boeing 747-400F, ist 70,66 Meter lang, 19 Meter hoch und hat eine Flügelspannweite von 64,44 Metern. Der Frachtraum kann in manchen Exemplaren über eine Bugklappe erreicht werden, was den Transport von extrem großer und sperriger Fracht ermöglicht.

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Air Force One

Die Basis für das Flugzeug des US-Präsidenten ist eine Boeing 747-200B. Die offizielle Bezeichnung lautet nicht „Air Force One“, sondern VC-25A. Jedes Flugzeug, das den US-Präsidenten an Bord hat, erhält automatisch das Rufzeichen „Air Force One“. Zwei Maschinen stehen seit 1990 im Dienst des US-Präsidenten. Sie haben diverse militärische Ausrüstung an Bord und verfügen über ein Vielfaches der Triebwerkleistung einer normalen Boeing 747.

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Moderner Doppeldecker

Den wohl ungewöhnlichsten Anblick bietet das Shuttle Carrier Aircraft der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Zwei Boeing 747-100 wurden im Jahr 1978 so umgerüstet, dass sie die Space Shuttles der Nasa transportieren können. Nach Einstellung des Shuttle-Programms der Nasa dienen die Flugzeuge als Transporter für Ersatzteile eines Infrarotteleskops.

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Im Kampf gegen das Feuer

Auch als Tanklöschflugzeug zur Bekämpfung von Waldbränden wird die Boeing 747 genutzt. Das Unternehmen Global Supertanker setzt das Flugzeug weltweit ein, zuletzt Anfang 2017 in Chile.

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Aufgepumpt

Die Boeing 747LCF wird umgangssprachlich auch „Dreamlifter“ genannt und kann ein Vielfaches der Menge transportieren, die eine gewöhnliche Cargo-Variante der 747 transportieren kann. Zur Be- und Entladung kann das Heck vollständig zur Seite geklappt werden.

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Katastrophen

In der Geschichte der Boeing 747 kam es in der Vergangenheit immer wieder zu tragischen Unglücken. Der bislang größte Unfall der zivilen Luftfahrt ohne terroristische Einwirkung ereignete sich am 27. März 1977 auf dem Flughafen Los Rodeos auf der spanischen Insel Teneriffa. Damals stießen im dichten Nebel zwei Boeing 747 der Fluggesellschaften KLM und Pan American World Airways auf der Start- und Landebahn zusammen. 583 Menschen kamen ums Leben, 61 Passagiere überlebten das Unglück.

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Lufthansa-Flug 540

In der kenianischen Hauptstadt Nairobi stürzte am 20. November 1974 die Lufthansa-Maschine „Hessen“ mit 157 Menschen an Bord ab. Aufgrund der geringen Absturzhöhe blieb die Opferzahl mit 59 verhältnismäßig gering. Technisches Versagen infolge nicht sachgemäßer Wartung wurde als Absturzursache angegeben.

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Der Lockerbie-Anschlag

Am 21. Dezember 1988 explodierte an Bord des PanAm-Fluges 103 eine Bombe. Die Boeing 747-121 stürzte über der schottischen Stadt Lockerbie ab. Alle 259 Insassen des Flugzeuges und elf Personen am Boden kamen bei dem Unglück ums Leben. Die Hintergründe des Anschlages sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt, schottische Gerichte machten zunächst Libyen für den Anschlag verantwortlich. Abschließend geklärt ist der Fall allerdings nicht.

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El-Al-Flug 1862

Am 4. Oktober 1992 stürzte eine Frachtmaschine vom Typ Boeing 747-200F in einen Wohnblock in Amsterdam. Die vier Besatzungsmitglieder und 39 Menschen am Boden kamen bei dem Unglück ums Leben. Kurz nach dem Start in Amsterdam brach aufgrund eines technischen Defekts ein Triebwerk ab, welches zudem ein weiteres Triebwerk mitriss. Dem Piloten gelang es, das Flugzeug zu wenden und den Landeanflug auf den Flughafen Amsterdam einzuleiten. Als die Geschwindigkeit verringert wurde, setzte ein Strömungsabriss ein und die Maschine stürzte frontal in einen Wohnblock. An Bord befanden sich Blumen, Parfüm sowie Chemikalien. Letztere wurden mehrere Jahre durch die Fluggesellschaft verheimlicht.

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Absehbares Ende

Der Boeing-Konzern sieht keine Zukunft mehr für vierstrahlige Passagierjets und liefert aktuell die wohl letzte 747 an Korean Airlines aus. Als Frachter wird das Flugzeug allerdings weiterhin im Boeing-Werk in Everett im US-Bundesstaat Washington gebaut, doch für die Passagier-Variante der „Königin der Lüfte“ dürfte das Jahr 2017 das Letzte gewesen sein. Es ist das Ende einer Ära, die die Luftfahrt nachhaltig verändert hat.

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