Der frühere Opel-Chef Thomas Sedran (50), wird am 1. September einen neuen Job bei der internationalen Unternehmensberatung Accenture in München antreten. Wie die WirtschaftsWoche vorab erfuhr, soll der promovierte Ökonom als Managing Director bei Accenture Strategy künftig die Aktivitäten des Unternehmens in der Automobilbranche organisieren. In der neu geschaffenen Position wird er von München aus etwa 6000 Berater weltweit führen.
Sedran war bei General Motors zuletzt Europa-Statthalter für die US-Marken Cadillac und Chevrolet. Nach der Entscheidung des Autokonzerns, mit Rücksicht auf Opel den Vertrieb von Chevrolet in Europa Ende 2013 einzustellen, hatte sich der Spezialist für schwierige Sanierungsfälle vor allem um die Umstellung und Abwicklung der Händlerverträge kümmern müssen. Eine Aufgabe, die ihn offenbar nicht ausfüllte: Ende Juni hatte er bei GM gekündigt.
Für den Autokonzern war Sedran damit nur etwas mehr als drei Jahre tätig und hatte dort eine Blitzkarriere hingelegt: Im Juli 2012, nur wenige Monate nach seinem Eintritt als Opel-Vorstand für Unternehmensstrategien und Geschäftsentwicklung wurde er bereits stellvertretender Vorstandsvorsitzender und kommissarischer Chef der Traditionsmarke, die damals tiefrote Zahlen schrieb. Sedran leitete damals unter anderem die Schließung des Werks Bochum ein. Im März 2013 übernahm der frühere Conti- und VW-Manager Karl-Thomas Neumann die Leitung von Opel – Sedran wechselte kurz darauf zu Chevrolet Europe nach Zürich.
Mit dem Wechsel zu Accenture kehrt der gebürtige Augsburger in die Beraterszene zurück, in der er den Großteil seines Berufslebens verbrachte. Zwölf Jahre war er für Roland Berger Strategy Consultants tätig, sechs Jahre für AlixPartners in München – hier wie da im Geschäftsbereich Automobil.