
WirtschaftsWoche: Herr Fankhauser, die britische Thomas Cook Group ist ein Sanierungsfall. Wie stark belasten die Probleme das Deutschland-Geschäft, zu dem auch die Marken Neckermann, Öger und Bucher gehören?
Fankhauser: Zum Glück sind wir davon weitestgehend unabhängig. Bis heute liegen wir bei den Sommerbuchungen nur knapp ein Prozent unter Vorjahr. Der Umsatz ist dank gestiegener Preise sogar stabil, ebenso die Marge. Das ist ein gutes Resultat für uns.
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Dennoch sucht Group-Interimschef Sam Weihagen nach einer neuen Strategie. Der Ferienflieger Condor und sogar das deutsche Veranstaltergeschäft könnten zum Verkauf stehen. Bekommen Sie bald einen neuen Eigentümer?
Zurzeit stellt eine Arbeitsgruppe in London alles auf den Prüfstand und bewertet jede strategische Alternative. Wir müssen abwarten, was bei dem Prozess herauskommt. Doch eines ist auch klar: Das deutsche Veranstaltergeschäft ist Kerngeschäft der Gruppe, und Condor ergänzt das Deutschland-Geschäft hervorragend, etwa durch eine gute Abstimmung der Flugziele. Nur deshalb erreichen wir eine gemeinsame Rendite von 4,4 Prozent. Das ist weit besser als der Branchendurchschnitt.
Willi Verhuven, Chef des Billiganbieters Alltours, sieht Neckermann nicht mehr in seiner Liga. Wofür steht Neckermann?
Neckermann spielt in einer anderen Liga als Alltours. Neckermann ist hinter TUI die zweitbekannteste und zweitgrößte Marke. Das frühere Billigimage ist längst abgelegt. Neckermann steht heute für modernen Familienurlaub.