Travis Kalanick Uber-Chef gibt Job offenbar komplett auf

Der langjährige Firmenchef und Mitgründer Travis Kalanick hat seinen Posten bei Uber jetzt offenbar komplett aufgegeben. Die führenden Anteilseigner des Fahrdienst-Vermittlers hätten einen sofortigen Rückzug gefordert.

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Der Uber-Chef ist in eine unbefristete Auszeit gegangen, nachdem bei Uber massive Veränderungen beschlossen worden waren. Quelle: Reuters

San Francisco Uber-Chef Travis Kalanick hat laut einem Zeitungsbericht unter massivem Druck von Investoren die Spitzenposition bei dem Fahrdienst-Vermittler aufgegeben. Der Mitgründer wolle aber weiterhin im Verwaltungsrat bleiben, berichtete die „New York Times“ am Mittwoch unter Berufung auf informierte Personen. Zuvor hätten fünf führende Anteilseigner von Uber einen sofortigen Rückzug Kalanicks für einen Neuanfang gefordert. Eine Bestätigung von Uber war zunächst nicht zu bekommen.

Kalanick hatte vergangene Woche eine unbefristete Auszeit genommen, nachdem im Zuge einer Untersuchung zu Vorwürfen von Sexismus und Diskriminierung bei Uber massive Veränderungen beschlossen wurden, die seine Vollmachten beschneiden sollten. Er trauert derzeit um seine bei einem Bootsunfall getötete Mutter.

Der langjährige Firmenchef, der die umstrittene Unternehmenskultur und die aggressive internationale Expansion geprägt hat, betonte bisher, dass er die Führungsrolle behalten und als besserer Manager und Mensch aus der Auszeit zurückkehren wolle.

Wenige Tage nachdem Kalanick in seine unbefristete Auszeit gegangen ist, macht der Fahrdienst-Vermittler ein massives Zugeständnis an die Fahrer in den USA. In der App werden erstmals Trinkgelder vorgesehen. Die Neuerung wurde am Dienstag zunächst in Houston, Seattle und Minneapolis eingeführt und soll bis Ende Juli in jeder US-Stadt verfügbar sein.

Zwar konnte man als Fahrgast schon immer seinem Uber-Fahrer Geld am Ende der Fahrt zustecken – aber als offizielle Option in der App war es im Gegensatz zum Rivalen Lyft oder Taxis nicht vorgesehen. Fahrer forderten dies, aber Kalanick galt als Gegner eines solchen Schritts.

Uber versucht, das Verhältnis zu den Fahrern zu verbessern, unter anderem nachdem herauskam, dass sie in New York systematisch einen zu geringen Anteil vom Fahrpreis bekommen hatten.

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