Unternehmensberatung Der Aufstieg der Multispezialisten

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Der neue Gigantismus muss nicht sich unbedingt auszahlen

Die meist bewunderten Unternehmen der Welt
fedex Quelle: dapd
Platz 9Auf dem neunten Rang findet sich die Walt Disney Company. Das Unternehmen wird vor allem darum bewundert, dass es immer wieder zahlreiche erfolgreiche Zukäufe verbuchen konnte. Zuletzt übernahm das Medien-Imperium etwa LucasFilm und damit die "Star Wars"-Blockbuster unter seine Fittiche. 2006 übernahm Disney die Pixar Animation Studios, die durch Filme wie "Toy Story" oder "Monster AG" bekannt sind. Neben den Kinoerfolgen kann Disney auch mit seinen Vergnügungsparks glänzen. Finanziell gesehen sind die Disney-Parks und -Resorts im vergangenen Jahr stark gewachsen (9 Prozent mehr Einkommen gegenüber 2011) und stellen damit den größten Geldbringer. Quelle: REUTERS
Platz 8Die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway landet auch Rang acht. Nicht zuletzt wegen ihrem international angesehenen Kopf Warren Buffett. Das 83 Jahre alte "Orakel von Omaha", wie Buffett auch genannt wird, hat es nicht nur geschafft, ein Unternehmen mit rund 250.000 Mitarbeitern zu errichten, er spendet auch die Hälfte seines enormen Reichtums für wohltätige Zwecke. Berkshire Hathaway machte zuletzt Schlagzeilen mit der Übernahme von Heinz. Quelle: REUTERS
Platz 7Southwest Airlines, eine US-amerikanische Billig-Fluggesellschaft, ist gemessen an der Zahl der beförderten Passagiere die zweitgrößte Fluggesellschaft der Welt. Der Konzern macht sich vor allem durch Service beliebt, indem er an Grundsätzen wie kostenfreiem Umbuchen eines Fluges oder der kostenfreien Beförderung von Gepäck festhält, die man bei anderen Airlines vergeblich sucht. Quelle: dapd
Platz 6Der IT-Gigant IBM sichert sich den sechsten Platz im Ranking der meist-bewunderten Unternehmen. Obwohl es der IT-Branche derzeit nicht besonders gut geht, kann IBM sich weiter behaupten und solide Einkommen in verschiedenen Geschäftssegmenten vorweisen, etwa beim Cloud Computing. Und IBMs berühmtes Computerprogramm "Watson", das seine künstliche Intelligenz 2011 in einer "Jeopardy"-Quizsendung unter Beweis stellte und zwei menschliche Gegner besiegte, soll nun im medizinischen Bereich eingesetzt werden und Ärzte dabei unterstützen, große Mengen historischer Daten zu verarbeiten, um bessere Diagnosen stellen zu können. Quelle: dapd
Platz 5Starbucks hat eine sagenhafte Expansion in aller Welt hingelegt, vom kleinen Kaffee- und Gewürzgeschäft in Seattle im Jahr 1971 hin zur weltgrößten Kaffee-Kette mit 17.000 Filialen weltweit im Jahr 2011. Seitdem hat die Welt bislang unbekannte Genüsse und Wort-Ungetüme wie den "Großen Soja-Karamel Macchiato" kennengelernt. Das reicht für Rang fünf. Quelle: REUTERS
Platz 4Der Getränke-Riese Coca-Cola liegt nicht nur in den USA auf dem ersten Platz der meistverkauften Softdrinks und verweist den Erzrivalen Pepsi in die Schranken - auch international kann der Brause-Hersteller noch immer wachsen. So legte zuletzt das Indien- und Thailandgeschäft kräftig zu. Neben Cola breitet sich der Konzern auch in weiteren Getränkebereichen aus, etwa im Geschäft mit Mineralwasser, vitaminisiertem Wasser und den Minute-Maid-Säften. Und damit nicht genug: In diesem Jahr stieg Coca-Cola mit dem Kauf eines Aktienpakets von Fair Oaks Farms Brands, einer Firma, die Protein-Shakes vertreibt, auch noch ins Molkerei-Geschäft ein. Quelle: dpa

Dass es in den nächsten Jahren im Beratungsgeschäft spannend wird, steht außer Frage. Offen jedoch ist, ob der neue Gigantismus auf Dauer auch die Kunden der Beratungshäuser glücklich machen wird. "Multispezialisten haben zum Beispiel den Vorteil, dass sie ihren Klienten Zugang zu einem großen internen Netzwerk an Experten bieten können. Wenn die Chemie mit einem Berater nicht stimmt, können die Experten auch schneller ausgewechselt werden“, so Manger-Wiemann.

Doch ob die versprochene breite fachliche Abstützung in der Praxis auch gelebt wird, die Teamzusammensetzung und die Qualität der einzelnen Berater auf einem Projekt in jedem Fachgebiet am Ende wirklich stimmt, müsse in jedem einzelnen Fall wieder aufs Neue kontrolliert und gesteuert werden. Zudem hat die Erfahrung gezeigt, dass gerade hochkarätige Beratungsspezialisten gerne den Weg in die Selbstständigkeit suchen, wenn ihnen in einer Großberatung zu wenig Freiheiten geboten werden, sie mehr mit politischen Ränkespielen zu kämpfen haben als mit dem Dienst am Kunden.

Manger-Wiemann: Die Kunden sollten deshalb sich vor der Auftragsvergabe genau informieren, ob ein Haus auf dem gewünschten Spezialgebiet wirklich noch die Koryphäen vorzuweisen hat die es einst für teuer Geld eingekauft. Und was Fachexpertise angeht sowie Kundennähe werden die kleinen und mittleren Spezialistenboutiquen im Beratungsmarkt keineswegs vom Markt verschwinden und weiter an ihren Angeboten feilen.

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