Vaude-Chefin von Dewitz Was die Outdoor-Branche umtreibt

Die Chefin des Outdoor-Unternehmens Vaude, Antje von Dewitz, über den verspäteten Start in den Winter, fortschreitende Konzentration in der Branche und ihre neue Bio-Kantine.

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Vaude-Chefin Antje von Dewitz.

WirtschaftsWoche Online: Frau von Dewitz, wie ist das Geschäft in diesem Winter bislang für Vaude gelaufen?
Antje von Dewitz: Gemischt - der Geschäftsbereich Bike lief hervorragend, sogar über unserem Plan, der Geschäftsbereich Outdoor, unser größter Geschäftsbereich, lief etwas unter Plan. Bis September waren wir auf Kurs, dann haben uns der fehlende Winter und der Schneemangel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir schließen 2014 mit zwei Prozent Umsatzwachstum ab. Der Januar verlief mit 14 Prozent  Umsatzplus wiederum sehr gut - da hat der späte Wintereinbruch sich doch noch ein bisschen positiv ausgewirkt.

Welche Trends sehen Sie derzeit in der Branche?
In erster Linie erlebt die Branche gerade einen starken Konzentrationsprozess sowohl bei den Outdoor-Herstellern als auch bei den Händlern. Das führt zu verstärkter Konzernbildung. Bei den Endkunden hält der Trend zu ethischem, wertebasiertem Einkauf – zu fair, grün, Made in Germany - weiter an.

Praktische Extras für den modernen Camper
Elgato EyeTV WWollen Sie unterwegs nicht auf Fernsehen verzichten? Dieser DVB-T-Empfänger ist mit Android- und iOS-Geräten kompatibel und überträgt die empfangenen Daten über Wlan an das Endgerät. Der Akku hält bis zu vier Stunden.Preis: etwa 75 Euro Quelle: PR
RoomBox Mini-WohnmobilAus der Schweiz kommt die RoomBox, mit der Sie jedes Auto zum Campingmobil machen können. In der handlichen Kiste finden sich ein Lattenrost sowie ausklappbare Tische. Zusätzlich benötigt man noch Isomatten, um sie auf den Lattenrost zu legen. Die Elemente lassen sich bei Bedarf auch einzeln aufstellen.Preis: ab 1650 Euro Quelle: PR
EasyAcc SolarladegerätSo viel Wildnis, so wenig Strom: Wenn Sie häufiger außerhalb von bewohntem Gebiet campieren, ist es empfehlenswert, „mobilen Strom“ einzupacken. Dieses Modell von EasyAcc enthält zwei Solarpaneele, mit denen Sie ihren Akku in der Sonne aufladen können.Preis: 24 Euro. Quelle: PR
Aerobie AeropressMit dem Aeropress Kaffeebereiter können Sie in Windeseile leckeren Kaffee machen. Alles was Sie dazu brauchen ist heißes Wasser und gemahlener Kaffee. Mit Hilfe des Kolbens drückt man den das Wasser durch den Bereiter, das Kaffeemehl verbleibt auf dem Filter. Durch die Bauweise entfällt das Spülen, da am Ende lediglich ein kleiner Kaffeepressling überbleibt.Preis: etwa 27 Euro Quelle: PR
LightMyFire FeuerstahlWenn Sie auf ihren Campingtrips häufiger ein Feuer machen möchten, sollten sie einen Zündstahl mit sich führen. Im Gegensatz zu Feuerzeugen oder Streichhölzern kann ihm Feuchtigkeit nichts anhaben. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, sollten Sie zusätzlich in eine Packung Zunder investieren, ansonsten reichen als Zündhilfe trockene Rinde oder Heu.Preis: ab 6 Euro Quelle: PR
Trangia SpirituskocherDer Spirituskocher von Trangia ist ein skandinavischer Klassiker. Sie können ihn bei jedem Wetter einsetzen, durch seine spezielle Bauweise ist er sogar bei Sturm einsetzbar. Der Vorteil dieses Kochsets ist sein geringes Packmaß, auf kleinstem Raum bietet er alles, was man für Campingküche braucht.Preis: ab 60 Euro Quelle: PR
Semptec HängematteWenn Sie im Outdoorbereich auf ein Zelt verzichten wollen, können Sie es sich auch in einer Hängematte bequem machen. Dieses Modell von Semptec können sie zwischen zwei Bäumen aufhängen. Zum Schutz vor Insekten verfügt die Hängematte über ein Moskitonetz. Mit nur 570 Gramm ist die Hängematte ein echtes Leichtgewicht und einfacher zu transportieren als eine Isomatte.Preis: 25 Euro Quelle: PR

2015, hatten Sie angekündigt, wolle Vaude Europas nachhaltigster Outdoor-Ausrüster sein – haben Sie das geschafft?
Aus unserer Sicht ja. Fest mache ich das an unserem Engagement selbst: ganzheitliches tiefes wie breites Engagement, das sich auf alle Unternehmenstätigkeiten bezieht - nicht nur punktuell einzelne Themen herausgreift.  Wir verfolgen dabei höchste Standards und strengste Kriterien, von Green Shape ­ 80 Prozent unserer Bekleidungskollektion haben bereits das Green Shape Label ­, über unsere Mitgliedschaft bei der Fair Wear Foundation...
… eine unabhängige Organisation, die an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie weltweit arbeitet …
… über die Klimaneutralität an unserem Standort und echte Worklife-Balance am Standort. Dazu nur einige Zahlen: Wir betreiben ein Kinderhaus mit 31 betreuten Kindern, bei uns arbeiten 45 Elternzeitler und wir haben 35 Prozent Frauen in Führungspositionen. Dazu kommen Themen wie grüne Mobilität, eine Bio-Kantine, die im März eröffnet wird, sowie Nachhaltigkeitsschulungen für den Handel bis hin zu unserer transparenten Berichterstattung nach dem GRI-Standard und unserer Gemeinwohlökonomie-Bilanz.

Diese Fehler verbauen Frauen die Karriere
1.  Frauen lassen sich von Stellenanzeigen einschüchternKeine Frage, Bewerber sollten Stellenanzeigen sorgfältig durchlesen. Aber zu viel Sorgfalt schadet eher. Ein Problem, das vor allem Frauen betrifft. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Online-Stellenbörse Jobware. 151 Männer und 79 Frauen lasen darin 150 Stellenanzeigen. Währenddessen wurden ihre Augenbewegungen aufgezeichnet, hinterher bewerteten die Studienleiter ihre Aussagen. Das Ergebnis: Frauen klickten im Schnitt nicht nur auf mehr Jobprofile, die sie auch länger durchlasen. Mehr noch: Sie ließen sich wesentlich stärker von vermeintlich männlichen Stellentiteln und Qualifikationen beeindrucken – und wollten sich gar nicht erst bewerben. Ein Indiz dafür, dass sich Frauen von manchen Anforderungen immer noch zu stark beeindrucken lassen. Ein Problem, das schon früh beginnt... Quelle: Fotolia
2. Schon Mädchen scheuen WettbewerbMatthias Sutter und Daniela Rützler von der Universität Innsbruck untersuchten in einer Studie das Verhalten von mehr als 1000 Kindern im Alter zwischen 3 und 18 Jahren. Sie sollten verschiedene Tests lösen, etwa Wettläufe oder Matheaufgaben. Als Belohnung erhielten sie kleine Geldbeträge. Im Verlauf des Spiels konnten die Kinder dann gegen Gleichaltrige antreten und dabei mehr verdienen. Bei den Jungen entschieden sich 40 Prozent für den Wettkampf unter Gleichaltrigen. Von den Mädchen wollten das nur 19 Prozent wagen. Quelle: Fotolia
3. Frauen unterschätzen ihre LeistungErnesto Reuben von der Columbia Business School gewann für sein Experiment (.pdf ) 134 Studenten. Alle hatten zwei Jahre zuvor verschiedene Aufgaben absolviert, jetzt sollten sie ihre damalige Leistung bewerten. Das Ergebnis: Die Männer überschätzen ihre tatsächliche Leistung um rund 30 Prozent überschätzt, die Frauen hingegen um weniger als 15 Prozent. Im zweiten Schritt teilte Reuben die Teilnehmer in Gruppen. Sie sollten einen Vertreter wählen, der für die Gruppe Geld gewinnen konnte. Das Ergebnis: Weil sie zu ehrlich waren, schafften es weibliche Teilnehmer drei Mal seltener als Männer, die Rolle des Anführers zu übernehmen. Quelle: Fotolia
4. Frauen lassen sich von Klischees beeinflussenMarina Pavlova vom Universitätsklinikum Tübingen reichte für ihre Studie im Jahr 2010 83 Medizinstudenten den Abschnitt eines Intelligenztests. Dabei sollten sie eine Reihe von Bildern in die richtige Reihenfolge zu bringen. Doch vorab gaukelte Pavlova der einen Hälfte der Teilnehmer vor, dass Frauen bei dieser Aufgabe generell besser abschneiden. Die andere Hälfte erfuhr, dass Männer darin bessere Ergebnisse erzielen. Ergebnis: Die Frauen ließen sich von negativen Aussagen viel stärker beeinflussen als Männer. Deren Leistung litt kaum unter der Vorab-Information. Quelle: Fotolia
5. Frauen sind schneller zufriedenDer Soziologe Stefan Liebig von der Universität Bielefeld analysierte für seine Studie (.pdf ) Daten des Sozio-oekonomischen Panels. In dieser Langzeitstudie machen 10.000 Deutsche regelmäßig Angaben zu Ihrem Beruf und Privatleben. Liebig wollte wissen, ob sie ihr aktuelles Einkommen als gerecht empfanden - und falls nein, welches Nettogehalt angemessen wäre. Wenig überraschend: Etwa jeder dritte Befragte fand sein Einkommen ungerecht. Doch das Einkommen, das Frauen als gerecht empfanden, lag noch unter dem tatsächlichen Gehalt von Männern. Egal ob Akademikerin oder Reinigungskräfte: Frauen hatten finanzielle geringere Ansprüche. Quelle: Fotolia
6. Frauen scheuen Jobs mit WettbewerbAndreas Leibbrandt und John List schalten für ihre Untersuchung Stellenanzeigen in neun US-Städten – in zwei verschiedenen Versionen. Die eine Ausschreibung suggerierte, dass das Gehalt nicht verhandelbar sei. Die andere behauptete, dass das Gehalt Verhandlungssache sei. Fazit: Bei letzterer Stelle bewarben sich wesentlich mehr Männer. Offenbar meiden viele Frauen Jobs mit starkem Konkurrenzdenken. Quelle: Fotolia
Ein Mann hält einen Zettel mit der Aufschrift "Job gefällig?" in der Hand Quelle: dpa

Bekommen Ihre Kunden davon überhaupt etwas mit?
Ja, das wird auch außen wahrgenommen: Die Mitglieder des Deutschen Alpenvereins haben uns in einer Leserumfrage des Magazins „Panorama“ zur nachhaltigsten Marke gewählt. Außerdem bekleidet Vaude Führungsrollen in Nachhaltigkeitsgremien auf Branchenebene. Dazu ein schönes Beispiel: Während wir anfangs noch ein müdes Lächeln geerntet haben, erhielten wird dieses Jahr eine Weihnachtskarte vom Wettbewerber, in der er uns für unsere Leadership in Sachen Nachhaltigkeit dankt.

Seit einiger Zeit ist Vaude auch in China vertreten – wie laufen dort die Geschäfte?
Vaude China ist im vergangenen Jahr um 14 Prozent gewachsen. Der chinesische Outdoormarkt wurde in den letzten Jahren mit Ware aus angrenzenden Mode- und Lifestyle-Bereichen überschwemmt und 2014 haben viele Händler ihre Läger zu Dumping-Preisen bereinigt. Laut unserer Kenntnis ist der Markt somit zwar um etwa zehn Prozent gewachsen, allerdings eben nicht im Kernbereich. Angesicht des gebremsten Wachstums des chinesischen Outdoor-Markts sind wir mit unseren Wachstumszahlen und der hochwertigen Positionierung der Marke sehr zufrieden.

Praktische Extras für den modernen Camper
Elgato EyeTV WWollen Sie unterwegs nicht auf Fernsehen verzichten? Dieser DVB-T-Empfänger ist mit Android- und iOS-Geräten kompatibel und überträgt die empfangenen Daten über Wlan an das Endgerät. Der Akku hält bis zu vier Stunden.Preis: etwa 75 Euro Quelle: PR
RoomBox Mini-WohnmobilAus der Schweiz kommt die RoomBox, mit der Sie jedes Auto zum Campingmobil machen können. In der handlichen Kiste finden sich ein Lattenrost sowie ausklappbare Tische. Zusätzlich benötigt man noch Isomatten, um sie auf den Lattenrost zu legen. Die Elemente lassen sich bei Bedarf auch einzeln aufstellen.Preis: ab 1650 Euro Quelle: PR
EasyAcc SolarladegerätSo viel Wildnis, so wenig Strom: Wenn Sie häufiger außerhalb von bewohntem Gebiet campieren, ist es empfehlenswert, „mobilen Strom“ einzupacken. Dieses Modell von EasyAcc enthält zwei Solarpaneele, mit denen Sie ihren Akku in der Sonne aufladen können.Preis: 24 Euro. Quelle: PR
Aerobie AeropressMit dem Aeropress Kaffeebereiter können Sie in Windeseile leckeren Kaffee machen. Alles was Sie dazu brauchen ist heißes Wasser und gemahlener Kaffee. Mit Hilfe des Kolbens drückt man den das Wasser durch den Bereiter, das Kaffeemehl verbleibt auf dem Filter. Durch die Bauweise entfällt das Spülen, da am Ende lediglich ein kleiner Kaffeepressling überbleibt.Preis: etwa 27 Euro Quelle: PR
LightMyFire FeuerstahlWenn Sie auf ihren Campingtrips häufiger ein Feuer machen möchten, sollten sie einen Zündstahl mit sich führen. Im Gegensatz zu Feuerzeugen oder Streichhölzern kann ihm Feuchtigkeit nichts anhaben. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, sollten Sie zusätzlich in eine Packung Zunder investieren, ansonsten reichen als Zündhilfe trockene Rinde oder Heu.Preis: ab 6 Euro Quelle: PR
Trangia SpirituskocherDer Spirituskocher von Trangia ist ein skandinavischer Klassiker. Sie können ihn bei jedem Wetter einsetzen, durch seine spezielle Bauweise ist er sogar bei Sturm einsetzbar. Der Vorteil dieses Kochsets ist sein geringes Packmaß, auf kleinstem Raum bietet er alles, was man für Campingküche braucht.Preis: ab 60 Euro Quelle: PR
Semptec HängematteWenn Sie im Outdoorbereich auf ein Zelt verzichten wollen, können Sie es sich auch in einer Hängematte bequem machen. Dieses Modell von Semptec können sie zwischen zwei Bäumen aufhängen. Zum Schutz vor Insekten verfügt die Hängematte über ein Moskitonetz. Mit nur 570 Gramm ist die Hängematte ein echtes Leichtgewicht und einfacher zu transportieren als eine Isomatte.Preis: 25 Euro Quelle: PR

Welche Rolle spielt China international für Ihre Branche?
China ist weltweit einer der wichtigsten Wachstumsmärkte im Outdoorbereich. Wir sind froh, dass wir hier mit unserem Partner Kailash zusammenarbeiten, der Vaude in China als Marke führt und Lizenzgebühren an uns bezahlt. Als Familienunternehmen könnten wir das Wachstum im chinesischen Markt nicht selbst finanzieren. Wir konzentrieren unsere Mittel auf den Europäischen Markt.

Welche weiteren Expansionsziele sehen Sie – wie viel Wachstum muss überhaupt sein?

Wir wollen in den nächsten Jahren unsere Präsenz im europäischen Markt weiter verstärken. Da haben wir noch großes Potential. Wie erwähnt, herrscht ein starker Konzentrationsprozess in der Outdoor-Branche. Immer mehr Finanzkonzerne beherrschen das Bild bei Outdoormarken und -Händlern. Wir wollen weiter wachsen, um hier ein Gegengewicht bilden zu können, aber auch um unsere bereits angelegten Strukturen effizienter nutzen zu können. Wir wissen aus Studien, dass wir eine sehr begehrliche Marke sind: Wer uns kennt, mag und kauft uns mit hoher Wahrscheinlichkeit. Das spornt uns zusätzlich an, weiter im europäischen Raum zu wachsen.

Welche Rolle spielt dabei das Dutzend Vaude-Läden in Deutschland? Werden Sie weitere eröffnen?
Wir betreiben die Läden nicht selber, sondern arbeiten mit Franchise- Partnern zusammen. Wir planen, etwa vier bis fünf weitere Stores pro Jahr zu eröffnen.

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