Videoerkennung Deutsche Bahn stoppt Projekt zur automatischen Überwachung

Deutsche Bahn verschiebt Tests zur automatischen Videoanalyse Quelle: imago images

Die Bahn hat einen geplanten Test zur automatischen Videoanalyse auf unbestimmte Zeit verschoben. Damit leiden nun auch Sicherheitsprojekte unter drängenderen Baustellen der Bahn wie Verspätungen und Zugausfällen.

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Der anhaltende Ärger um Verspätungen und Zugausfälle bei der Deutschen Bahn wirkt sich nun auch auf Innovations- und Sicherheitsprojekte im Konzern aus. Die Bahn hat einen geplanten Test zur automatischen Videoanalyse am Berliner Bahnhof Südkreuz gestoppt und um unbestimmte Zeit verschoben, wie die WirtschaftsWoche in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet.

Nach der Bundespolizei, die 2017 am Südkreuz Systeme zur automatischen Gesichtserkennung getestet hatte, wollte die Bahn im Februar eigene Versuche zum Einsatz von Software zur Überwachung des Bahnhofs starten. Dabei wollte der Konzern im Alltag erproben, ob künstliche Intelligenz helfen kann, in den Bildern von Kameras gefährliche Situationen auszumachen, ohne die Gesichter von Passanten zu erfassen.

Die Algorithmen sollten stattdessen in den Aufnahmen herrenloses Gepäck, Menschen auf den Gleisen oder Passanten, die nach einem Schwächeanfall auf dem Boden liegen, erkennen – und so auf die Sicherheit schließen.

Anders als bei den hoch umstrittenen Tests der Bundespolizei sollte bei diesen Tests der Bahn keine Software zur biometrischen Gesichtserkennung zum Einsatz kommen. Der Berliner Datenschutzbeauftragte hatte deshalb Anfang dieses Jahr grünes Licht für das Projekt gegeben. Trotzdem hat der Bahnvorstand den Versuch nun unmittelbar vor dem Start gestoppt. Aktuell konzentriere man sich darauf, drängendere Baustellen abzuarbeiten, bestätigt ein Konzernsprecher. Angesichts des ohnehin angespannten politischen Klimas will bei der Bahn derzeit niemand auch noch eine Diskussion um den Einsatz von Software zur Videoerkennung.

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