




Eine teure Rückrufaktion trübt bei Bosch Siemens Hausgeräte (BSH) die Freude über den Rekordumsatz. Die Münchner nahmen zwar erstmals mehr als zehn Milliarden Euro ein, der Betriebsgewinn wurde allerdings durch die Kosten für den Rückruf brandgefährdeter Geschirrspüler deutlich gedrückt. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen sei im letzten Geschäftsjahr auf gut 500 Millionen Euro gesunken, teilte die gemeinsame Tochter von Bosch und Siemens am Dienstag mit. Im Vorjahr war noch ein operativer Gewinn von 683 Millionen Euro zu Buche gestanden. Die Rückholaktion habe BSH bereits einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag gekostet, hinzu komme eine Rückstellung von rund 100 Millionen Euro, sagte Finanzchef Johannes Närger. BSH baut Geräte nicht nur unter den beiden Stammmarken, sondern auch unter den Namen Neff, Gaggenau und Constructa.
Im stagnierenden europäischen Markt werde BSH ihre führende Position auf einen Anteil von 30 Prozent ausbauen, sagte Firmenchef Karsten Ottenberg. "Wir werden in diesem Markt auf Angriff schalten", kündigte er an. In China rechnet er mit zweistellige Zuwachsraten, in Nordamerika und Afrika werde sein Haus ebenfalls zulegen. Dafür werde das Unternehmen mehr investieren, sowohl in die Präsenz in den Wachstumsländern als auch verstärkt in eine modernere und breitere Produktpalette. "Wir werden dafür keine Investitionen unserer Anteilseigner brauchen", sagte der Manager. Die Weiterentwicklung sei organisch geplant, BSH habe aber alle Spielräume für Zukäufe.