Weinrot statt dunkelblau Was sich die Bahn bei den neuen Uniformen gedacht hat

Deutsche Bahn hat neue Uniformen Quelle: Deutsche Bahn

Die Mitarbeiter an Bord der Züge der Deutschen Bahn bekommen ein neues Outfit. Es soll Schaffner und Zugbegleiter an Bord selbstbewusster machen. Was sich der Konzern sonst noch dabei gedacht hat.

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Es verändert sich was bei der Deutschen Bahn. Schon der Veranstaltungsort ist neu. Der Vorstand präsentiert die Bilanzzahlen des Vorjahres erstmals im Gasometer in Berlin-Schöneberg. Auf dem Podium sitzen außerdem mit Sabina Jeschke für Digitales und Martin Seiler für Personal gleich zwei neue Gesichter auf dem Podium. Und die Namensschilder der Vorstände verzichten auf den akademischen Titel: kein „Prof“ und kein „Dr.“, wie sonst üblich. Von nun an stehen dort nur die Nachnamen.

„Aufbruch in eine neue Zeit“, steht auf dem Monitor über dem Podium. Die Deutsche Bahn will sich neu aufstellen. Das Motto soll nicht nur für die wirtschaftlichen Ergebnisse gelten. Die Bahn legte beim Umsatz und dem Betriebsgewinn zu. Bald brechen vor allem für die 43.000 Mitarbeitern, die an den Bahnhöfen, in den Zügen, den Reisezentren und den Bussen der Deutschen Bahn direkten Kundenkontakt haben, neue Zeiten an. Sie erhalten ab Sommer dieses Jahres ein neues Outfit.

Noch gibt es nur Bilder und bei der Bilanzpressekonferenz gab es ein erstes kleines Fotoshooting. Ein paar Mitarbeiter der Bahn stellten sich in Pose. Die Frauen tragen lila Röcke, die Herren blaue Sakkos. Bahnchef Richard Lutz sagt, das Thema liege ihm „am Herzen“. Das neue Outfit habe „mit unserem Anspruch zu tun, eine kundenfreundliche Bahn zu sein“, sagt er. Die Bahn brauche die Mitarbeiter, um „mehr Qualität und Service“ zu erreichen. „Nur wenn wir zufriedene Kolleginnen und Kollegen haben, werden auch unsere Kunden zufrieden sein“, so Lutz.

Die neue Uniform soll die in die Zeit gekommene Unternehmensbekleidung des Bahnpersonals ersetzen. Die aktuelle ist 15 Jahre alt. Ursprünglich hatte der Vorstand geplant, das derzeitige Outfit mit ein paar neu designten Teilen aufzuhübschen. Doch nach einem Test Ende 2016 entschied sich das Management für einen Neuanfang. Der Auftrag ging an den Designer Guido Maria Kretschmer.

Auffällig ist, dass das grelle Rot etwa an den Streifen auf den Ärmeln, dem Halstuch und der Krawatte wegfällt. Es wird ersetzt durch ein Weinrot. Im Fachjargon heißt die Farbe Burgundy. Wobei sich die Farbmuster grundsätzlich verschieben: Künftig gibt es das Burgundy-Weinrot auf den Röcken für die Frauen und den Westen für die Männer. Krawatte und Halstücher gibt es bald zum Beispiel in dunkelblau.

Derzeit sind die Uniformen noch Prototypen, ab Sommer wird der Konzern dann neu eingekleidet. Gemeinsam mit rund 60 Mitarbeitern aus den operativen Konzernbereichen der Bahn hat Designer Kretschmer das neue Bahn-Outfit entworfen. Zugbegleiter, Gastronomen, Kundenbetreuer, Lokführer und Busfahrer waren offenbar an den Schnitten, Farben und Formen beteiligt. In wenigen Monaten will die Bahn die Kollektion final präsentieren.

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Der Konzern hofft auf einen Aha-Effekt – bei Kunden und Mitarbeitern. Die neue Unternehmensbekleidung mache den Außenauftritt der Deutschen Bahn „moderner und sympathischer“ heißt es bei der Bahn. Die Formel, die dahinter steckt: „Selbstbewusste Mitarbeiter, die gut gekleidet sind und sich wohl fühlen, leisten einen noch besseren Service für unsere Kunden.“ Das neue Outfit sei daher ein „wichtiger Beitrag zum Qualitätsprogramm ‚Zukunft Bahn‘“, mit dem der Konzern die Schwachstellen wie unpünktliche Züge beheben will. Zwar werden die Züge durch das neue Outfit nicht pünktlicher, aber das Outfit soll die Mitarbeiter beherzter machen, damit sie auch in Krisensituationen als respektierter Troubleshooter wahrgenommen werden, so die Hoffnung im Bahntower.

Und außerdem: Die Bahn wolle bei der Belegschaft so auch „den Stolz und die Identifikation mit der Marke DB“ steigern.

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