Weinrot statt dunkelblau Was sich die Bahn bei den neuen Uniformen gedacht hat

Deutsche Bahn hat neue Uniformen Quelle: Deutsche Bahn

Die Mitarbeiter an Bord der Züge der Deutschen Bahn bekommen ein neues Outfit. Es soll Schaffner und Zugbegleiter an Bord selbstbewusster machen. Was sich der Konzern sonst noch dabei gedacht hat.

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Es verändert sich was bei der Deutschen Bahn. Vor allem für die 43.000 Mitarbeitern, die an den Bahnhöfen, in den Zügen, den Reisezentren und den Bussen der Deutschen Bahn direkten Kundenkontakt haben, brechen neue Zeiten an. Sie arbeiten bald in einem neuen Outfit.

Erstmals seit 15 Jahren tauscht die Deutsche Bahn ihre Uniformen aus. Von dieser Woche an testen 250 Mitarbeiter neue Kleidungsstücke. Bisher erkennt man das Zugpersonal an blauen Uniformen mit knallroten Details, jetzt will der Konzern zu Blau mit Weinrot wechseln. Die Frauen tragen lila Röcke, die Herren blaue Sakkos. Designer Guido Maria Kretschmer – bekannt aus der TV-Sendung „Shopping Queen“ – hat dabei geholfen. Die neue Uniform werde voraussichtlich von Ende 2019 an flächendeckend eingeführt, teilt der Konzern mit. Die Hoffnung: etwas „moderner und sympathischer“ wirken, wie Personalvorstand Martin Seiler sagt. Insgesamt tragen rund 43.000 Mitarbeiter des Konzerns Uniform. Oder „Unternehmensbekleidung“, wie es offiziell heißt, „UBK“.

Bahnchef Richard Lutz sagte bei der Bilanzpressekonferenz im März, das Thema liege ihm „am Herzen“. Das neue Outfit habe „mit unserem Anspruch zu tun, eine kundenfreundliche Bahn zu sein“, sagt er. Die Bahn brauche die Mitarbeiter, um „mehr Qualität und Service“ zu erreichen. „Nur wenn wir zufriedene Kolleginnen und Kollegen haben, werden auch unsere Kunden zufrieden sein“, so Lutz.

Die neue Uniform soll die in die Zeit gekommene Unternehmensbekleidung des Bahnpersonals ersetzen. Die aktuelle ist 15 Jahre alt. Ursprünglich hatte der Vorstand geplant, das derzeitige Outfit mit ein paar neu designten Teilen aufzuhübschen. Doch nach einem Test Ende 2016 entschied sich das Management für einen Neuanfang. Der Auftrag ging an den Designer Guido Maria Kretschmer.
Auffällig ist, dass das grelle Rot etwa an den Streifen auf den Ärmeln, dem Halstuch und der Krawatte wegfällt. Es wird ersetzt durch ein Weinrot. Im Fachjargon heißt die Farbe Burgundy. Wobei sich die Farbmuster grundsätzlich verschieben: Künftig gibt es das Burgundy-Weinrot auf den Röcken für die Frauen und den Westen für die Männer. Krawatte und Halstücher gibt es bald zum Beispiel in dunkelblau.

Derzeit sind die Uniformen noch Prototypen, ab Sommer wird der Konzern dann neu eingekleidet. Gemeinsam mit rund 60 Mitarbeitern aus den operativen Konzernbereichen der Bahn hat Designer Kretschmer das neue Bahn-Outfit entworfen. Zugbegleiter, Gastronomen, Kundenbetreuer, Lokführer und Busfahrer waren offenbar an den Schnitten, Farben und Formen beteiligt. In wenigen Monaten will die Bahn die Kollektion final präsentieren.

Weinrot und figurbetont – Das ist die neue Bahn-Uniform von Designer Guido Maria Kretschmer

Der Konzern hofft auf einen Aha-Effekt – bei Kunden und Mitarbeitern. Die neue Unternehmensbekleidung mache den Außenauftritt der Deutschen Bahn „moderner und sympathischer“ heißt es bei der Bahn. Die Formel, die dahinter steckt: „Selbstbewusste Mitarbeiter, die gut gekleidet sind und sich wohl fühlen, leisten einen noch besseren Service für unsere Kunden.“ Das neue Outfit sei daher ein „wichtiger Beitrag zum Qualitätsprogramm ‚Zukunft Bahn‘“, mit dem der Konzern die Schwachstellen wie unpünktliche Züge beheben will. Zwar werden die Züge durch das neue Outfit nicht pünktlicher, aber das Outfit soll die Mitarbeiter beherzter machen, damit sie auch in Krisensituationen als respektierter Troubleshooter wahrgenommen werden, so die Hoffnung im Bahntower.

Und außerdem: Die Bahn wolle bei der Belegschaft so auch „den Stolz und die Identifikation mit der Marke DB“ steigern.

Mit Material von dpa

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