




Bei durchschnittlicher Mediennutzung beschleicht einen immer öfter das Gefühl, dass Werbung immer noch wie vor 50 Jahren agiert, während die Menschen längst weiter sind.
Wie soll diese Werbung die Menschen noch bewegen, geschweige denn begeistern?
Werbung unterbricht unseren 'Flow’
'Flow' bezeichnet laut Wikipedia "das Gefühl der völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer Tätigkeit". Ein Gefühl, wie wir alle es vom Sport, herausfordernd-motivierender Arbeit, aber auch dem Surfen, Fernsehen oder Lesen (on- und offline) kennen.
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Und dann kommt die Werbung, reißt uns aus dem Film, dem gedruckten Zeitschriftenartikel, holt uns zurück in die traurige Werbe-Realität der Tütensuppen und Schuppenshampoos.
Nicht schlimm? Was würde wohl im Kino passieren, würde der Film mehrmals unmotiviert unterbrochen werden? Kann das effektiv im Sinne Werbewirkung sein?
Wie lange will sich Fernsehwerbung noch zieren, aus unseren Filmen und Serien zu verschwinden?
Wir brauchen Werbung, die den Flow unserer Tätigkeiten nicht respektlos unterbricht - sondern selbst Flow in uns entstehen lässt! Beispielsweise als Medium oder als Spiel.
Werbung verschwendet unsere kostbare Zeit
Aber Werbung unterbricht uns ungefragt bei unseren Lieblingstätigkeiten und entschuldigt sich nicht einmal.
Werbung verschwendet unsere Zeit, indem sie jeden Film über Gebühr verlängert.
Werbung führt dazu, dass wir immer mehr zu DVDs, Downloads, dem Internet ausweichen. Wann wird die Werbung erkennen, dass sie sich selbst ihr Grab schaufelt? Und dass die Sender keinerlei Interesse haben, diese Situation zu ändern, solange sie so gut daran verdienen?
Wir brauchen Werbung, die uns nicht in den Rachen gestopft wird, sondern die wir gerne freiwillig und nach unserer Fasson konsumieren! Weil sie für uns einen relevanten Nutzen hat.
Werbung ist nutzenfreie Ablenkung
Wir erhalten keine Gegenleistung von der Werbung für unsere Erlaubnis, sie in unsere Wohnzimmer und Hirne eindringen zu lassen. Im Gegenteil. Werbung beinhaltet keinerlei relevante Information mehr - außer dem Markennamen, dem Verpackungsfoto - neudeutsch: Packshot - und dem inzwischen generischen Hinweis, dass wir es mit dem besten Blabla-Produkt seit Erfindung des geschnittenen Brotes zu tun haben. Hilft uns das irgendwie?
Wir brauchen Werbung, die uns mit individueller Relevanz belohnt, wenn wir ihr schon mehr oder weniger unfreiwillig unsere Zeit opfern! Wir brauchen Werbung, die - im positiven Sinne - Programm ist.