4. Einsteigen: Wer will was wann sehen?
Ich bin einst in Dallas in ein falsches Flugzeug eingestiegen. Das fiel erst auf, als ein anderer Fluggast auf meinen Platz wollte. Es war sogar eine andere Fluggesellschaft als die auf meiner Einsteigekarte. So soll es natürlich nicht laufen. Aber wie stattdessen?
Mal muss man beim Vorzeigen der Bordkarte am Flugsteig zusätzlich den Ausweis vorzeigen, mal den Reisepass, mal gar nichts. Ist das abhängig vom Land, vom Flughafen, von der Airline, vom Reiseziel, von der Zeit bis zum Abflug oder von der Laune des Bodenpersonals? Ich weiß es nicht.
Jüngst prägte ich mir in der Gangway meine Sitznummer fest ein und steckte meinen Bordkarten-Schnipsel weg. An der Flugzeugtür wurde ich prompt danach gefragt. Ich sagte: "Oh, it' s ok, I know my seat number auswendig." Nix da. Eine erneute Kontrolle. Warum war das ausgerechnet auf diesem Flug erforderlich?
5. Sitzen am Notausgang
Wer einen Platz am Notausgang ergattert, kann seine Beine ausstrecken. Dafür muss er im Notfall aber auch die Tür aufmachen. Ein fairer Deal. Elf Stunden entspannt herumlümmeln für eine Minute Rackerei. Das überzeugt mich.
Sicherheitshalber muss bei Start und Landung das Handgepäck dort noch oben verstaut werden und darf nicht auf oder unten den Sitzen rumfliegen. In Brasilien muss man sogar vor den Augen der Stewardess so tun, als würde man die Karte mit den Sicherheitsinstruktionen lesen. Sonst geht die nicht weg.
Auch seine Schuhe darf man nicht ausziehen im Notausgangbereich. Dafür müssen die Damen ihre Schuhe mit Absätzen ausziehen, wenn es um eine Notlandung geht. Aber bei einem normalen Start ist es zu gefährlich.
Neulich bat mich eine Flugbegleiterin, ihr meinen Schal zu reichen, der neben mir auf dem Sitz lag. Gerne. Ich reichte ihr dann auch gleich noch drei Bügelkopfhörer, die gerade eben noch ausgeteilt worden waren. Die wollte sie aber nicht. Von der Fluggesellschaft verteilte Metall-Gegenstände mit Kabeln daran sind im Fall einer Notlandung nicht so gefährlich wie ein Halstuch, schätze ich.
6. Elektronische Geräte: das Super-Heckmeck
Mal ist Flugmodus erlaubt, mal muss das Gerät ganz aus, mal darf man im Flug sogar sein Handy anschalten, mal muss man bis zur Landung warten, mal bis zum Gate, mal, bis man ausgestiegen ist. Bei mindestens einer Fluggesellschaft gilt auf Spanisch: Ganz aus! Auf Englisch: Flugmodus. Weil die automatischen Durchsagen noch nicht alle aktualisiert sind. Meine Güte!
Kein Wunder, dass hier das Verständnis der Fluggäste schwindet. Kann ein Flugzeug nach der Landung wegen eines angeschalteten Handys noch abstürzen? Und wenn wir keinen Schluck zu viel mit an Bord nehmen dürfen, weil potenziell Lebensgefahr besteht: Meint wirklich jemand, wir kleinen dummen Passagiere dürften selber über den Modus unserer Elektronik walten, wenn es tatsächlich so gefährlich ist, einen Fehler zu machen? Ich bin innerlich uneins.
7. Gepäckband: die Reise ist noch nicht zu Ende
In Colombo wollte ich vorletztes Jahr gerade das Flughafengebäude verlassen, hatte bereits den Gepäckaufkleber vom Koffer gerissen und hielt nach einem Geldautomaten Ausschau, da hält mich eine junge freundliche Dame in Uniform an: "Gepäckkontrolle. Bitte weisen Sie nach, dass das Ihr Koffer ist."
"Ähm, ich habe die Etiketten schon weggeworfen."
"Jetzt schon?"
"Ja, die sind doch dran, damit die Tasche sicher ans Ziel kommt, habe ich gedacht."
"Nein, hier kontrollieren wir ab und zu. Wo ist denn das Etikett?"
Ich zeigte auf den Mülleimer am anderen Ende der Halle.
"Ach, ganz da hinten? Ok. Schönen Tag und herzlich willkommen in Sri Lanka."