




Das war ja eigentlich immer das einzigartig Schöne bei Reisen mit der Deutschen Bahn: Wenn man flexibel ICE fahren will, dann weiß man: Einen unfassbaren Wucherpreis muss man zu keinem Zeitpunkt befürchten. Mit der BahnCard 50 kostet die Strecke Berlin-Köln in der 2. Klasse eben maximal 60 Euro inklusive Koffer, der sogar ruhig so schwer sein darf, dass Sie sich daran einen Bruch heben.
Ich habe gerade mal bei der Flug-Suchmaschine Opodo geguckt: Berlin-Köln mit Germanwings am heutigen Abend mit Check-in-Gepäck in der Economy 185,89 Euro.
Kommende Woche mit RyanAir über Opodo für 7,89 Euro plus Service-Pauschale von 16 Euro, abzüglich Opodo-Rabatt von 16 Euro plus 19,47 Euro für ein Gepäckstück bis zu 15 Kilo, macht in Summe 27,36 Euro. Aber dann steht da neben dem Wort „Summe“ noch dieser widerliche *, und wenn man dann nach unten schielt, dann steht da: „* Preise bei Zahlung mit Visa Entropay.“ Hä? Was soll das denn sein? Und wenn man ganz ohne Enten-Pay-Sonstwas zahlen will? Ja, dann muss man das irgendwie im „Zahlungsfilter“ einstellen, steht da. Und wo ist der? Auf dieser gerade geöffneten Buchungsseite kann ich den zumindest nirgends finden.
Europas größte Billigflieger
Stammland: Türkei
Größe der Flotte: 64 Flugzeuge
Umsatz: 1,1 Milliarden Euro
Stand (Größe der Flotte): Mai 2016
Quelle: CAPA, Unternehmensangaben
Stammland: Niederlande
Größe der Flotte: 66 Flugzeuge
Umsatz: 1,1 Milliarden Euro
Stammland: Türkei
Größe der Flotte: 67 Flugzeuge
Umsatz: 1,1 Milliarden Euro
Stammland: Ungarn
Größe der Flotte: 67 Flugzeuge
Umsatz: 1,4 Milliarden Euro
Stammland: Deutschland
Größe der Flotte: 89 Flugzeuge
Umsatz: 1,9 Milliarden Euro
Stammland: Norwegen
Größe der Flotte: 98 Flugzeuge
Umsatz: 2,4 Milliarden Euro
Stammland: Spanien
Größe der Flotte: 105 Flugzeuge
Umsatz: 2,0 Milliarden Euro
Stammland: Deutschland/Großbritannien
Größe der Flotte: 108 Flugzeuge
Umsatz: k. A.
Stammland: Großbritannien
Größe der Flotte: 249 Flugzeuge
Umsatz: 6,3 Milliarden Euro
Stammland: Irland
Größe der Flotte: 351 Flugzeuge
Umsatz: 6,5 Milliarden Euro
Und wer genau auf dieses fiese Verwirrspiel mit den undurchsichtigen Preisen keinen Bock hat, der dürfte jetzt erstmal instinktiv aufatmen – zumindest, wenn er öfters mit dem Flugzeug in Deutschland unterwegs ist: Bei Eurowings gibt es jetzt vorab zu bezahlende 10er-Karten zum Festpreis.
Die Idee klingt so beruhigend kalkulierbar, dass ich mich frage: Warum kommen die da erst jetzt drauf?
Das Ganze nennt sich Flight-Pass und wird von Eurowings seit Montag getestet. Claim: „Flexibel fliegen. Nie zu viel zahlen.“ Es gibt drei Tarif-Gruppen.
Die erste nennt sich „Student-Pass“, ist für Studierende bis 26 Jahre und kostet 499 Euro, der einzelne One-Way-Flug also 49,90 Euro. Die Flüge können aber nur auf ausgewählten Verbindungen in Deutschland und Europa verflogen werden.





Dann gibt es den City-Pass, der sich an Pendler richtet, die sich eine einzige Strecke aussuchen müssen, auf denen sie die zehn Flüge verballern können. Das Ganze für 699 Euro.
Und dann natürlich was für die Geschäftsreisenden: Alle Verbindungen ab 1499 Euro im 10er-Pack. Mit dem Business-Pass.
Wer sich einen solchen Flight-Pass leistet, der ist das eben beschriebene lächerliche Heckmeck mit hin und her gerechneten Rabatten und Gebühren beim Buchen endlich los. Und das Buchen soll auch besonders schnell gehen, was logisch klingt: Denn der Kunde ist als Pass-Inhaber für die Fluggesellschaft ja leicht identifizierbar.
Eigentlich sensationell einfach und fair! Aber jetzt beruhigen wir uns alle mal wieder, ja? Denn natürlich hat das Angebot ein paar Haken:
Anders als bei preiswerten Jugendangeboten der Deutschen Bahn wie der MyBahnCard ist der Flightpass-Student-Tarif mit einer Einschränkung an Service verbunden: Die Studenten dürfen in ihrem Tarif nicht Freitag- und Sonntagnachmittag ab 15 Uhr fliegen. Und auch nicht montags vor 10 Uhr. Weil da fliegen ja schon die Berufstätigen, die im Mo-Fr-8-17-Uhr-Hamsterrad gefangen sind.