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Wirtschaftsprüfung PwC-Chef will Unternehmen strenger prüfen

Der Chef von Deutschlands größter Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), Norbert Winkeljohann, fordert vom Gesetzgeber strengere Vorschriften für die Prüfung von Jahresabschlüssen.

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PricewaterhouseCoopers Quelle: dpa

„Wir Prüfer würden gern mehr Transparenz in die Unternehmen bringen“, sagte Winkeljohann im Interview mit der am Montag erscheinenden WirtschaftsWoche. Dafür seien allerdings erweiterte gesetzliche Möglichkeiten nötig, da die aktuellen Vorschriften den Fokus auf die Prüfung der Bücher und Rechnungslegung legten und eine Kontrolle der Geschäftspolitik nicht abdeckten.

Besonders nach Krisen sei laut Winkeljohann eine strengere Abschlussprüfung der Unternehmen sinnvoll. „Nach besonders turbulenten Geschäftsjahren etwa mit großen Fusionen oder Krisen könnte der Aufsichtsrat die Wirtschaftsprüfer mit einer detaillierteren Prüfung beauftragen, damit sie tiefer schürfen als in normalen Jahren“, sagte der PwC-Chef. „Ich bin durchaus dafür, dass wir unseren standardisierten Bestätigungsvermerk um eine qualitative Beurteilung des Unternehmens ergänzen“, sagte Winkeljohann. Das könne die Aussagekraft des Prüfertestats erhöhen und die Bilanzleser besser über Chancen und Risiken informieren.

PwC ist mit einem Jahresumsatz von 1,4 Milliarden Euro die größte deutsche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vor den Konkurrenten KPMG, Ernst & Young und Deloitte. Die PwC-Prüfer sind wegen ihrer Testate bei den staatlich geretteten Krisenbanken Hypo Real Estate, BayernLB oder Commerzbank in die Kritik geraten.

PwC will 1500 neue Mitarbeiter einstellen

Nach der Fusion der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) Deutschland mit der Gesellschaft in den Niederlanden soll es keinen Stellenabbau geben. Stattdessen kündigt der deutsche PwC-Chef Norbert Winkeljohann einen kräftigen Personalaufbau an. „Wir werden bis zum Ende unseres laufenden Geschäftsjahrs im Juni, über zwölf Monate verteilt, 1500 neue Leute eingestellt haben – vor allem Hochschulabsolventen“, sagte Winkeljohann im Interview mit der WirtschaftsWoche. „Mindestens so viele Mitarbeiter wollen wir auch im kommenden Geschäftsjahr gewinnen“. Die PwC-Belegschaft wachse dadurch unter dem Strich pro Jahr um 200 bis 300 Mitarbeiter.

Kritisch äußerte sich Winkeljohann über die Qualifikationen der Absolventen mit Bachelor-Abschluss, die PwC in großer Zahl einstellt. „Die Bachelor-Absolventen, die bei uns anfangen, sind mit 21 bis 23 Jahren wesentlich jünger als etwa Diplom-Kaufleute, die früher im Alter von etwa 26 Jahren in den Job starteten“, lobt der PwC-Chef zwar. „Allerdings müssen wir unsere Bachelors gründlicher aus- und fortbilden. Sie stehen in den ersten Jahren ihrer Berufstätigkeit noch nicht in dem Maße für die direkte Mandantenbetreuung zur Verfügung wie ihre Kollegen mit Diplom- oder Master-Abschluss.“ Das steigere den Personalbedarf der Prüfungsgesellschaft.

PwC ist mit einem Jahresumsatz von 1,4 Milliarden Euro die größte deutsche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vor den Konkurrenten KPMG, Ernst & Young und Deloitte.

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