Zech Bauunternehmen will weitere Teile des insolventen Imtech-Konzerns übernehmen

Der Bremer Bau- und Immobilienunternehmer Kurt Zech plant den Kauf weiterer Tochtergesellschaften des insolventen Gebäudetechnik-Dienstleisters Imtech, wie die WirtschaftsWoche exklusiv erfuhr.

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Logo von Imtech Quelle: dpa

Der Bremer Bau- und Immobilienunternehmer Kurt Zech will die Rumänientochter der niederländischen Imtech-Gruppe und „eine weitere Imtech-Ländergesellschaft“ übernehmen, sagte der Eigentümer der Zech-Group der WirtschaftsWoche. Die Verhandlungen mit Imtech-Insolvenzverwalter Peter Borchardt verliefen aussichtsreich. Die bereits von Zech übernommene Imtech Deutschland mit 2300 Mitarbeitern firmiert nun unter ROM Technik und soll, so Zech, „organisch und durch Zukäufe wachsen“.

ROM Technik könnte durch weitere Übernahmen schnell zum Marktführer der Gebäudetechnik-Branche in Deutschland aufschließen. Mit rund 350 Millionen Euro Jahresumsatz ist ROM Technik aktuell die Nummer zwei hinter dem französischen Konkurrenten Cofely, der zur Suez-Gruppe gehört und rund 500 Millionen Euro Umsatz macht.

Zech führt Imtech-Auftrag an Flughafen BER weiter

Zech übernimmt mit dem Kauf deutschen Teils des insolventen Gebäudetechnik-Dienstleisters Imtech auch dessen Auftrag am künftigen Berliner Großflughafen BER. Zechs neu gegründetes Unternehmen ROM Technik verlegt aktuell die Starkstromkabel im BER-Hauptterminal sowie in den Piers Nord und Süd. 150 ROM-Arbeiter sind dort beschäftigt. Kurt Zech bestätigte das der WirtschaftsWoche und bekennt sich zu dem umstrittenen Projekt, dessen Kosten von geplanten 1,7 auf mindestens sechs Milliarden Euro explodiert sind: „Es ist im Interesse des Standorts Deutschland, dass der Flughafen zügig fertig gebaut wird und in Betrieb geht.“

2012 platzte der BER-Eröffnungstermin vor allem durch Mängel an der Brandschutzanlage, für deren Installation Imtech in einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Münchner Gebäudeausrüster Caverion seit 2009 verantwortlich war. Drei ehemalige leitende Imtech-Angestellte stehen im Zusammenhang mit dem BER-Auftrag aktuell vor dem Landgericht Cottbus wegen Korruptionsdelikten unter Anklage. Zech sagte der WirtschaftsWoche, dass ihm selber Imtech vor Kurzem noch als „besonders problematischer Teil des BER-Problems“ erschien. Für frühere Imtech-Sünden will Zech nicht haften: „Wir übernehmen keine alten Risiken, soweit sie bekannt und unbeherrschbar sind.“

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