Zumba-Chef Alberto Perlman will mit dem Trendsport und den dazugehörigen Produkten ein Vielfaches der bislang weltweit 14 Millionen Kunden erreichen. „Unser Ziel sind 100 Millionen“, sagte Perlman.
Weltweit gibt es schon heute mehr als 100.000 Trainer, die 300 Euro für die Zumba-Lizenz bezahlt haben. Neben diesem Kerngeschäft verkauft der Markenrechteinhaber Zumba LLC jährlich Musik, DVDs, Mode und Videospiele für einen dreistelligen Millionenbetrag.
In deutschen Fitnessstudios wird die Mischung aus Latinotanz, Aerobic und Hiphop seit rund zwei Jahren praktiziert. Allein in den zehn größten Städten sind nach WirtschaftsWoche-Recherchen mehr als 2600 Trainer registriert. Diese organisieren ihre Kurse eigenständig und sind für ihre Einnahmen selbst verantwortlich. Doch der Zumba-Konzern verdient kontinuierlich über das Zumba Instructors Network (ZIN) mit: 80 bis 90 Prozent der Trainer zahlen monatlich 22 Euro für ihre Mitgliedschaft, denn nur so bekommen sie immer die neueste Zumba-Musik und die dazugehörigen Choreografien.
Weitere Einnahmen resultieren aus der eigenen Modelinie Zumbawear, für die Zumba George Gottl angeheuert hat, ehemals Kreativdirektor für Sportkleidung bei Nike. Vier Millionen Zumba-Kleidungsstücke wurden 2012 verkauft. Nach Schätzungen beträgt allein der Umsatz mit Zumbawear mehr als 100 Millionen Dollar.
30 Prozent der weltweiten Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe stammen bereits aus Europa, Deutschland steuert acht Prozent bei. Wie profitabel Zumba ist, darüber gibt das Unternehmen keine Auskunft.
Der Zumba-Erfolg hat sich inzwischen auch auf die Allianz des Konzerns mit der Musikindustrie ausgewirkt. Heute zahlen Labelbosse, damit ihre Titel für Zumba genutzt werden. Früher musste Zumba-Erfinder Alberto Perez bei den Plattenfirmen betteln, um deren Musik zu verwenden. „Nun hat sich das Geschäft umgedreht“, sagt Perez.