DP World kauft P&O Dubai steigt zur Weltmacht im Hafengeschäft auf

Der staatliche Dubaier Hafenbetreiber DP World hat sich mit dem Management des britischen Konkurrenten P&O auf eine Übernahme geeinigt. Die Investoren vom Persischen Golf wollen 3,3 Mrd. Pfund (4,9 Mrd. Euro) für das Unternehmen zahlen, das wie kaum ein zweites die maritime Tradition der Briten verkörpert.

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LONDON. DP World sagte zu, P&O in der bisherigen Form und unter der aktuellen Führung zu erhalten. Der Hafenbetreiber aus Dubai steigt durch den Kauf unter die Top drei der Welt auf. Analysten halten aber ein Gegengebot noch für möglich. „Bei dieser Fusion geht es nicht um Kostensenkungen, sondern um Wachstum“, versicherten am Dienstag in London P&O-Chef Robert Woods und Sultan Ahmed Bin Sulayem, der Chairman von DP World. Sulayem will den P&O-Fährdienst über den Ärmelkanal beibehalten und auch das Immobilien- und Hafenprojekt London Gateway am Nordufer der Themse vorantreiben. Einen Stellenabbau werde es nicht geben, sagte der Sultan in einem über das Internet verbreiteten Interview. DP World werde alle P&O-Geschäfte ausweiten und neue Mitarbeiter einstellen. Mit 443 Pence je P&O-Aktie liegt das Angebot nur geringfügig über dem aktuellen Aktienkurs. Es bietet jedoch einen Aufschlag von 42 Prozent auf den Aktienkurs vom 28. Oktober, dem letzten Handelstag bevor P&O mitteilte, von einem Kaufinteressenten kontaktiert worden zu sein. Laut Finanzchef Nick Luff entspricht die Offerte dem 24,5-fachen des Gewinns, den P&O im abgelaufenen Jahr erzielt hat. DP World verspricht, das Loch im P&O-Pensionsfonds von 200 Mill. Pfund innerhalb von fünf Jahren zu stopfen. Die Peninsular and Oriental Steam Navigation Company – so der volle Name von P&O – blickt auf eine stolze Vergangenheit zurück. 1837 begann die Schifffahrtsgesellschaft, Post nach Spanien zu transportieren. Mit dem britischen Empire wuchs das Unternehmen zur weltweiten Größe heran. Doch die Diversifikation der Siebzigerjahre in Bau und Immobilien, Messen und Konferenzen bekam P&O nicht. Seit 1999 besann sich der Konzern auf seine Ursprünge, spaltete die Kreuzfahrt- und zuletzt die Containerschifffahrt ab.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Der profitabelste Bereich des Konzerns hat 33 000 Beschäftigte.

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