Ein Jahr nach der Pleite Zweites Leben für Lehman Brothers

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Die typische Lehman-Arbeitsweise, die gemünzt war auf große Deals, hohes Tempo und hohes Risiko, passt für viele nicht in die bisherige Nomura-Welt. Langsam und bürokratisch sei der Nomura-Apparat, schimpfen Ex-Lehman-Mitarbeiter. Auch sonst gibt es so manche Eigenheit, die wohl nur in einer japanischen Bank anzutreffen ist. Mitarbeiterinnen in London sollen des Handelsraumes verwiesen worden sein, weil sie angeblich nicht adäquat gekleidet waren.

Barclays Capital hält das US-Geschäft

Während die Top-Lehman-Investmentbanker es bislang gewohnt waren, bei Milliardendeals zwischen den USA und Europa mitzumischen – zuletzt beim Verkauf des deutschen Privatkundengeschäfts der Citigroup an die französische Crédit Mutuel –, können sie bei Nomura auf solche Geschäfte in absehbarer Zeit kaum hoffen. In den USA ist Nomura vergleichsweise winzig. Gerade einmal 880 Mitarbeiter beschäftigt die Bank dort, nachdem sie bereits kräftig aufgestockt hat. Weitere 250 Neueinstellungen sind in den nächsten vier Monaten geplant. Lehman beschäftigte rund 10.000 Mitarbeiter in den USA.

Doch das gesamte US-Geschäft von Lehman hat sich die britische Investmentbank Barclays Capital unter den Nagel gerissen. „Die Lehman-Investmentbanker brauchten die enge Verbindung und ihr Netzwerk in den USA. Die sind jetzt abgeschnitten“, sagt der Deutschland-Chef eines Konkurrenten.

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