Ein Jahr nach der Pleite Zweites Leben für Lehman Brothers

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Barclays rückte mit der Übernahme in die Liga der großen Player auf. Im ersten Halbjahr 2009 meldeten die Briten eine Verdopplung ihrer Erträge im Investmentbanking auf 17,5 Milliarden Dollar. Die Briten haben ehrgeizige Pläne und wollen sogar globaler Investmentbank- Primus werden.

In Finanzkreisen heißt es allerdings, ganz reibungslos laufe die Integration der ehemaligen Lehman-Mitarbeiter auch bei Barclays Capital nicht. Zahlreiche Mitglieder des alten US-Managements, die einst bei Lehman für die verlustbringenden Geschäfte verantwortlich waren, seien noch immer an Bord.

Klage gegen Lehman Brothers

Jene Geschäfte beschäftigen heute vor allem die Anwälte. Rund ein Jahr nach dem Kollaps der US-Investmentbank wird der britische Zwangsverwalter Tony Lomas von PricewaterhouseCoopers (PwC) im Auftrag der ehemaligen europäischen Töchter voraussichtlich bis zum 22. September Klage erheben, um 100 Milliarden Dollar aus der Konkursmasse der US-Holding zu sichern. Mehr als 100 Einheiten prüfen derzeit Forderungen gegen den früheren Mutterkonzern und beziehen sich vor allem auf Garantien, die Lehman seinen Töchtern gegeben hatte.

Ärger ist vorprogrammiert

Auch in den USA droht Ärger. Mitte August genehmigte der New Yorker Konkursrichter James Peck die Zahlung von 96 Millionen Dollar an mehr als ein Dutzend Wall-Street-Kanzleien, die mit der Abwicklung der Restholding von Lehman Brothers befasst sind.

So hat eine Kanzlei den Auftrag, zu untersuchen, ob Barclays bei dem damals in wenigen Tagen hastig durchgezogenen Kauf der US-Investmentbank-Aktivitäten von Lehman nicht viel zu wenig bezahlt hat.

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