Ein Jahr nach der Pleite Zweites Leben für Lehman Brothers

Seite 5/5

Mit Vehemenz wehren sich die Briten dagegen, die Bedingungen des Kaufs nachträglich noch zu ändern oder gar den Kaufpreis zu korrigieren. Ende Juni mussten sie allerdings einen Rückschlag einstecken. Konkursrichter Peck gab dem Antrag der Lehman-Anwälte statt, sich die Umstände des Verkaufs nochmals genauer anzusehen. Es sei vorstellbar, dass damals Fehler gemacht worden seien, so Peck in seiner Begründung.

Hoffen auf den großen Deal

Seitdem tobt ein „offener Krieg“ – so das „Wall Street Journal“ – zwischen Lehman und Barclays. Lehman-Anwälte behaupten, die Briten hätten einen ungerechtfertigten Gewinn von mehr als zwei Milliarden Dollar kassiert. Barclays hält dagegen, dass es sich bei allen Zahlen in der Kaufvereinbarung nur um Schätzungen gehandelt habe. Und ein Deal sei nun mal ein Deal.

Auf einen großen Deal hofft auch Richard Fuld noch. Der ehemalige Lehman-Weltchef sitzt in einem Büro im New Yorker Stadtteil Manhattan. Fuld hofft darauf, bald wieder das große Rad zu drehen: als Hedgefondsmanager. Matrix-Advisors heißt sein neuer Arbeitgeber. Was er dort genau tun wird, darüber schweigt Fuld bislang. Doch der überraschende Karriereschritt zeigt: Die Lust am Zocken scheint der Mann, dem viele Amerikaner Mitschuld an der Finanzkrise geben, nicht verloren zu haben.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%