Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte Produzent von Atomstrom und hat 2012 so viel Energie exportiert wie schon lange nicht mehr. Und dieses Land soll schon in weniger als einem Jahrzehnt frei von Atomenergie sein? Ja, sagen zumindest die Grünen. Sie sehen in den hohen Exporten einen Beleg für den Wandel weg von Atomstrom, hin zu regenerativen Energieträgern.
Das sind die größten Energieversorger der Welt
Die Rangliste der größten Energieunternehmen der Welt eröffnet Kansai Electric Power. Der japanische Versorger kam 2011 auf einen Umsatz von 33,3 Milliarden Dollar.
Mit 39,3 Milliarden Dollar Umsatz liegt der südkoreanische Versorger Korea Electric Power (Kepco) auf dem neunten Rang.
Iberdrola landet auf dem achten Platz. Der spanische Versorger erwirtschaftete 2011 Erlöse in Höhe von 41 Milliarden Dollar.
Der britische Versorger SSE (Scottish and Southern Energy) landet auf Rang sieben der Rangliste. Umsatz 2011: 45,4 Milliarden Dollar.
Der erste deutsche Energiekonzern findet sich auf Platz sechs wieder. RWE erwirtschaftete im Jahr 2011 Erlöse von 63,7 Milliarden Dollar.
64,6 Milliarden Dollar erwirtschaftete Tokyo Electric Power im Jahr 2011. Besser bekannt ist das Unternehmen unter der Abkürzung Tepco. Nach der Katastrophe am Atomkraftwerk von Fukushima ist Tepco inzwischen mehrheitlich im Besitz des japanischen Staates.
Électricité de France (EDF) schrammt knapp am Treppchen vorbei. Die Franzosen kommen mit einem Umsatz 2011 von 84,6 Milliarden Dollar auf Platz vier.
Der größte italienische Energiekonzern ist weltweit die Nummer drei. Enel machte 2011 einen Umsatz von 103,2 Milliarden Dollar.
Der französische Versorger GDF Suez findet sich auf Rang zwei der Rangliste. Im Jahr 2011 erwirtschaftete GDF Suez Erlöse in Höhe von 117,5 Milliarden Dollar.
Der deutsche Branchenprimus ist auch weltweit die Nummer eins. Eon kam im Jahr 2011 auf einen Umsatz von 157,3 Milliarden Dollar - das reicht für die Spitzenposition.
Eines lässt sich aus der hohen Stromproduktion in Deutschland auf jeden Fall ableiten: Trotz Energiewende droht hierzulande wenig Gefahr von Versorgungsengpässen und auch die Preise dürften verhältnismäßig nur moderat steigen.
"Die Kraftwerke erzeugen durch relativ niedrige Betriebskosten günstige Energie welche die deutschen Strompreise dämpft und auch für den Betreiber lukrativ ist", erklärt Hubertus Bardt, Energieexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln gegenüber der Wirtschaftswoche Online. Denn gerade die Preise für Energie sorgen bei vielen Bürgern zu Kopfzerbrechen.
Eine Umfrage von Infratest aus de Sommer 2012 zeigt: 52 Prozent der Befragten wären sogar für eine Verschiebung des Atomausstiegs um einer Explosion der Strompreise entgegen zu wirken.
Jedoch warnt Energieexperte Bardt davor, die Preise als Hauptproblem zu sehen. "Der Umstieg kostet Geld, jedoch sind nicht die Kosten die Herausforderung sondern die Versorgungssicherheit." Es sollte also auch in einer windstillen Nacht Strom verfügbar sein, der Preis ist dabei zunächst zweitrangig.
Sollte also in neun Jahren auch wirklich das letzte, noch so leistungsfähige, Kernkraftwerk vom Netz gehen, ist noch einiges an Investitionen notwendig.