




Obwohl es den Verzicht auf 55 Prozent der Forderungen vorsehe, biete es überwiegend Vorteile und Chancen, erklärten Frank Günther und Alexander Elsmann in ihren Berichten übereinstimmend. Zwar ließen die beiden Experten keinen Zweifel daran, dass es auch Risiken gebe. "Die Sanierung ist aber besser als die Insolvenz", betonte Günther am Donnerstag auf einer Telefonkonferenz.
Als Gründe nannte er unter anderem die den Gläubigern im Restrukturierungskonzept zugesicherte Barzahlung sowie den Einstieg des katarischen Solarworld-Partners Qatar Solar. Als Risiken machte er den volatilen Solarmarkt aus - und die Tatsache, dass sich Qatar Solar noch nicht vertraglich zum Einstieg verpflichtet hat.
Günther und Elsmann äußerten sich zuversichtlich, dass bei den in der kommenden Woche anstehenden Gläubigerversammlungen die nötige Präsenz von 25 Prozent des Anleihekapitals erreicht wird. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass das Quorum erreicht wird", sagte Günther. Sie hätten mit zahlreichen institutionellen Investoren gesprochen, die nach ihrer Schätzung etwa 30 bis 40 Prozent des Anleihekapitals ausmachten. Günther warb dennoch um eine rege Teilnahme. "Jede Stimme zählt."
Ein Solarworld-Sprecher äußerte sich ähnlich. "Entscheidend ist, dass die Gläubiger zu den Versammlungen in ausreichendem Maße kommen", betonte er. Andernfalls wäre die Termine nicht beschlussfähig und die Rettung des mit knapp einer Milliarde Euro verschuldeten ehemaligen Branchenprimus gescheitert.