
Der Energieriese E.on will sich im Zuge seines Konzernumbaus Insidern zufolge von Öl- und Gasfeldern in der Nordsee und in Algerien trennen. Die Düsseldorfer erhoffen sich demnach einen Ertrag von rund zwei Milliarden Dollar.
Der offizielle Startschuss für den Verkaufsprozess werde in den kommenden Wochen fallen. E.on gewähre aber bereits mehreren potenziellen Käufern Einblick in Unterlagen über sein Förderungsgeschäft im Ausland, sagten mehrere Banker und Branchenvertreter.
Eckpunkte aus E.Ons Bilanz 2015
781 Milliarden Kilowattstunden setzte E.On 2015 ab. Zum Vergleich: 2014 waren es 736 Milliarden Kilowattstunden
2015 waren es 1722 Milliarden Kilowattstunden, im Jahr zuvor 1161.
E.On machte 2015 116,2 Milliarden Euro Umsatz. (2014: 111,6)
7,6 Milliarden Euro in 2015, 8,3 Milliarden Euro in 2014.
2015 waren das -6,377 Milliarden Euro, im Jahr davor lag das Defizit bei 3,13 Milliarden Euro.
Nettoschulden zum 31.12.2014: 33,4 Milliarden Euro – ein Jahr später waren es noch 27,7 Milliarden Euro.
E.On hatte zum zum 31.12.2015 56.490 Beschäftigte. Im Vorjahr waren es noch 58.500 gewesen.
Ein E.on-Sprecher sagte lediglich, das Geschäft mit Erschließung und Förderung (E&P) in der Nordsee werde einer noch laufenden strategischen Prüfung unterzogen. Mehrere Optionen seien möglich, darunter auch ein Verkauf.
E.on soll 2016 in einen Konzern mit Ökostrom und einen mit Atom- und Kohlekraftwerken aufgeteilt werden. Dem deutschen Branchenprimus machen wie seinen Konkurrenten die gefallenen Strom-Großhandelspreise zu schaffen.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Mit einem Verkauf insbesondere von Nordsee-Anlagen, wie sie E.on in britischen und norwegischen Gewässern betreibt, würden die Deutschen einem gewissen Trend folgen. Angesichts der gefallenen Ölpreise kommen immer mehr solche Felder auf den Markt. Nur wenige Transaktionen wurden allerdings bislang unter Dach und Fach gebracht. Die Auffassung über den Wert der Anlagen geht bei Anbietern und Interessenten offenbar deutlich auseinander.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich zum Teil bei der Atomenergie. E.on teilte am Dienstag mit, wegen der geringen Profitabilität zwei von drei Reaktoren im schwedischen AKW Oskarshamn abschalten zu wollen. Im April hatte der staatliche schwedische Energieversorger Vattenfall das Aus für zwei Reaktoren im Kernkraftwerk Ringhals aus dem selben Grund angekündigt.