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EnBW Stromversorger übernimmt Mehrheit an Gaslieferant VNG

Deutschlands drittgrößter Stromversorger EnBW greift nach dem ostdeutschen Gaslieferanten VNG und steigt somit langsam bei seinem Großaktionär EWE aus.

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Das Logo des Energieversorgers Energie Baden-Württemberg AG (EnBW). Quelle: dpa

Deutschlands drittgrößter Energieversorger EnBW übernimmt die Mehrheit am Gaslieferanten VNG Verbundnetz Gas AG und steigt schrittweise bei dessen Großaktionär EWE aus. Der Oldenburger Regionalversorger EWE bestätigte damit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters.

Aus dem Verkauf von 74,2 Prozent an der VNG an die EnBW werde EWE einen nicht bezifferten Buchgewinn erzielen, im Gegenzug werde die EWE für 505 Millionen Euro einen Zehn-Prozent-Anteil am eigenen Unternehmen von der EnBW zurückkaufen. Weitere zehn Prozent an EWE gehen 2016 an die kommunalen Mehrheitsaktionäre, die bis 2019 auch die restlichen sechs Prozent von der EnBW übernehmen.

Deutsche Energieversorger im Vergleich

Die VNG ist mit einem Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro einer der drei größten Importeure von Erdgas nach Deutschland und verteilt es an andere Versorger und Stadtwerke weiter.

LVV zieht den Kürzeren

Die EnBW hat sich im Ringen um die VNG gegen den Leipziger Regionalversorger LVV durchgesetzt, der bereits 7,5 Prozent an VNG hält. Er hatte mit finanzieller Unterstützung des australischen Infrastruktur-Investors Macquarie 1,1 Milliarden Euro geboten.

EnBW hatte 2009 zwei Milliarden Euro für die Sperrminorität an EWE bezahlt. Der Oldenburger Konzern, ebenfalls überwiegend in kommunalem Besitz, ist mit acht Milliarden Euro Umsatz einer der fünft größten deutschen Versorger.

Die ursprünglich mit knapp 48 Prozent an der VNG beteiligte EWE hatte seit dem vergangenen Jahr die Anteile der BASF-Tochter Wintershall und der russischen Gazprom dazu erworben und sich damit eine bessere Verhandlungsposition verschafft. EWE hatte mit der EnBW bereits 2009 einen Verkauf der damaligen Beteiligung an den neuen Großaktionär vereinbart.

Doch die kommunalen VNG-Miteigentümer sperrten sich gegen die 1,2 Milliarden Euro schwere Transaktion.

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