
Wegen der Geschäfte zwischen EnBW und dem russischen Lobbyisten Andrej Bykow haben EnBW und ehemalige EnBW-Manager am Donnerstag unangekündigten Besuch von Fahndern bekommen. Es geht um den Verdacht der Korruption, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Haben EnBW-Manager den russischen Energie-Lobbyisten Bykow mit Geld versorgt, teils für kulturelle Zwecke, um an lohnende Geschäfte vor allem bei der Gas- und Uranlieferungen zu kommen. Solche Gefälligkeiten sind in Russland nicht verboten, werden sogar von Geschäftspartnern erwartet, um Wertschätzung zu zeigen. In Deutschland sind solche Aufwendungen verboten, und das ist zur Zeit das Problem von EnBW.
EnBW nach 20 Monaten Energiewende
Der Umsatz von EnBW entwickelt sich leicht positiv. Der Konzern legte zwischen 2010 und 2012 von 18,76 auf auf 19,25 Milliarden Euro zu.
Der Konzernüberschuss nahm von 2010 auf 2011 von einer Million Euro auf minus 800.000 Euro ab. 2012 liegt er immerhin wieder bei plus 473 Millionen Euro.
Der Gewinn vor Steuern und Zinsen und Abschreibungen nahm zwischen 2010 und 2012 von 3,3 Millionen auf 1,8 Millionen Euro ab.
Der Wert fiel zwischen 2010 und 2012 von 8,7 auf 8,0.
EnBW hat bereits Kraftwerke, die einem Anteil von 12,5 Prozent an der Gesamtstromkapazität des Konzerns entsprechen, abgeschaltet. Es stehen noch Abschaltungen in einem Umfang von 20,2 Prozent an der Gesamtstromkapazität aus.
Zu diesem Bereich macht EnBW leider keine Angaben.
Für die Jahre 2010 und 2011 machte EnBW leider keine Angaben. Im Jahr 2012 lag der Anteil bei 20 bis 25 Prozent.
Für diesen Bereich macht EnBW leider keine Angaben.
EnBW steigerte den Anteil der erneuerbaren Energie zwischen 2010 und 2012 von 10,5 auf 12,1 Prozent.
Der Anteil der Windkraft lag in den beiden vergangenen Jahren bei 0,01 Prozent.
Der Unternehmenswert von EnBW entwickelte sich negativ und nahm von 10,2 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 8,4 Milliarden Euro im Jahr 2012 ab.
EnBW hat durch den plötzlichen Wegfall der Atomkapazität hohe Verluste erlitten. Zeitgewinn durch Strategiedebatte.
Bisher konnten die Staatsanwaltschaften den EnBW-Managern nichts vorwerfen, deswegen die Razzia, um an neues Beweismaterial zu kommen. Den Argwohn der Ermittler hat nämlich erregt, dass bei EnBW Tausende von E-Mails zu den Verbindungen mit Bykow gelöscht worden sind. Die Ermittler interessieren sich nun für Ausdrucke und auch für E-Mails, die auf andere Datenträger kopiert worden sind. Ob sie gestern fündig geworden sind, darüber ist zur Stunde nichts bekannt geworden.
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Das Löschen von E-Mails zu einem einzigen, brisanten Sachverhalt müsste eigentlich jeden Compliance-Beauftragten aus der Reserve locken. Bykow behauptet, die EnBW habe ihm über einen Scheinvertrag rund 200 Millionen Euro gezahlt. Rund die Hälfte davon sei in Sonderklauseln als Schmiergeld für Klimapflege in Russland bestimmt gewesen. EnBW bestreitet die Darstellung.
Insider schlossen auch nicht aus, dass diese Sonderklauseln gefälscht worden sein könnten, um Bykow im Nachhinein zu legalisieren.