




Der Energiekonzern E.On rechnet nach einem Gewinnrückgang auch im neuen Jahr mit Einbußen. Es gebe wenig Anzeichen für eine spürbare Besserung der Lage, erklärte Vorstandschef Johannes Teyssen in dem am Mittwoch vorgelegten Geschäftsbericht. 2013 war der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vor allem wegen des schwächeren Geschäfts mit der Stromerzeugung um 14 Prozent auf 9,315 Milliarden Euro geschrumpft. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten allerdings im Durchschnitt mit einem noch etwas geringeren Ebitda von 9,172 Milliarden Euro gerechnet.
Unter dem Strich fuhr E.On 2013 einen Gewinn von 2,142 Milliarden Euro ein - zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Die Dividende schraubt E.On auf 60 Cent je Aktie von 1,10 Euro zurück. Für das laufende Jahr peilt Teyssen einen operativen Gewinn von 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro an. E.On spare weiter intern und an Investitionen, verkaufe Beteiligungen und lege nicht rentable Kraftwerke still, hieß es am Mittwoch. Die Beschäftigtenzahl sank mit den Verkäufen um rund 10.000 auf gut 62.000 Mitarbeiter zum Jahresende 2013. Auch Teyssens eigene Vergütung sank 2013 um knapp eine Million Euro auf gut drei Millionen Euro plus Optionen.
Die politischen Entscheidungen in Deutschland und die unzureichenden Marktpreise belasteten die Erzeugung und damit einen der traditionellen Eckpfeiler des Geschäfts, erklärte Teyssen laut Mitteilung. Eon will sein Angebot an dezentralen Anlagen - etwa Blockheizkraftwerken für Mietshäuser und Gewerbebetriebe - ausbauen und setzt auf sein Auslandsgeschäft in Russland, der Türkei und Brasilien. Auch die Erneuerbaren Energien seien eine Stütze des Ergebnisses, sagte Teyssen: Ihr Anteil am Betriebsergebnis wuchs von 1,3 auf 1,4 Milliarden Euro.
Die Zahlen kamen bei den Anlegern trotz der Einbußen gut an. Die E.On-Aktien standen bei Lang & Schwarz am Mittwoch mit einem Plus von 1,5 Prozent an der Dax-Spitze. "Die Zahlen sind nicht bahnbrechend, aber immerhin schafft E.On es, sich in einem schwierigen Marktumfeld zu behaupten. Einige Anleger hatten sicherlich mit weitaus schlechteren Zahlen gerechnet", erklärte ein Händler. Die Titel des Rivalen RWE notierten vorbörslich 0,2 Prozent schwächer.