Energiekrise Gaskonzerne VNG und Sefe erzielen Vergleich

Die in Schieflage geratene EnBW-Tochter VNG und der unter Treuhandschaft des Bundes stehende Gaskonzern Sefe haben offenbar ihren Streit über Gaslieferungen beigelegt.

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Im Streit der Gaslieferanten Sefe und VNG um Lieferausfälle und die Mehrkosten der Ersatzbeschaffung ist offenbar beendet. Quelle: Bloomberg

VNG und Sefe haben sich verständigen können, das verlautete aus den Unternehmen. Die VNG habe sich mit der Sefe-Tochter WIEH darauf verständigt, dass diese die Mehrkosten übernimmt, die der VNG durch die Gas-Ersatzbeschaffung im Geschäftsjahr 2022 entstanden seien, teilte EnBW am Montagabend mit.

Zugleich sei vereinbart worden, die Lieferbeziehungen zum Ende des Jahres zu beenden. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits in der vergangenen Woche berichtet, dass die VNG und Sefe auf eine Beendigung ihres Streits zusteuern.

Der Vertrag sah ursprünglich Gaslieferungen von 65 Terawattstunden pro Jahr vor. Die WIEH gehört zum Konzern Securing Energy for Europe (Sefe), der früheren Gazprom Germania. Die VNG habe mit erheblichen Mehrkosten Ersatz beschaffen müssen, nachdem sie von der WIEH wegen der Einstellung der Lieferungen des russischen Konzerns Gazprom Export nicht mehr durchgängig bedient worden sei, erklärte EnBW.

>> Lesen Sie hier auch: Bundesregierung erwägt Verstaatlichung von deutscher Gazprom-Tochter Sefe

Die VNG kämpft noch mit den Auswirkungen eines weiteren bis Ende 2022 laufenden Gasbezugsvertrags. Dabei geht es der EnBW zufolge um jährliche Lieferungen in einem Volumen von 35 Terawattstunden durch Gazprom Export. „Die durch die Lieferausfälle bis Jahresende entstehende Belastung aus diesem Vertrag hängt insbesondere davon ab, ob und in welcher Höhe diese Verluste der VNG nach Wegfall der Gasumlage kompensiert werden können.“ Hierzu liefen noch Gespräche mit der Bundesregierung. Es sei nun sichergestellt, dass die VNG ab Anfang 2023 keine Risiken aus beiden Bezugsverträgen mehr habe.

Die VNG hatte im September beim Bundeswirtschaftsministerium einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen beantragt. Es sei noch nicht entschieden, ob und inwieweit die VNG ihren Antrag aufrecht erhält, erklärte EnBW. Ebenso hingen die konkreten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des EnBW-Konzerns von den weiteren Gesprächen mit der Bundesregierung zur Kompensation der Verluste der VNG aus der Ersatzbeschaffung nach dem Wegfall der Gasumlage ab.

Diese ließen sich noch nicht endgültig abschätzen. Aus heutiger Sicht werde im Geschäftsjahr 2022 eine Ergebnisbelastung erwartet, die unterhalb der im Halbjahresberichts beschriebenen Risikobandbreite von zusätzlich 1,3 Milliarden Euro liegen werde. Sie werde jedoch über der im Halbjahresbericht berücksichtigten Ergebnisbelastung von 545 Millionen Euro liegen.

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