
Aus Paris kommt ein Gerücht mit Seltenheitswert: Mitten in einer Epoche, in der deutsche Energieunternehmen wieder die schützende Hand des Staates suchen, weil sie die Energiewende nicht alleine bewältigen können, droht dem schwäbisch-badischen Energieversorger EnBW genau das Gegenteil: Das Land könnte sich wieder aus dem Unternehmen wieder zurückziehen.





Dieses hat die Vorgänger-Landesregierung im Dezember 2010 von dem damaligen Hauptaktionär, dem französischen Versorger EdF, für 4,7 Milliarden Euro übernommen, am Landtag vorbei. Bald darauf wurde der damalige Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) abgewählt, Winfried Kretschmann (Grüne) trat an seine Stelle. Dessen Finanzminister Nils Schmid (SPD) strengte ein Schiedsgerichtsverfahren in Paris gegen EdF an.
Politisches Sumpfgebiet
Angeblich, so sickert es aus einer unbekannten Quelle in Paris, die an das Ohr eines FAZ-Korrespondenten gelangt ist, könnte der Schiedsspruch dahingehend lauten, dass der Kauf entweder rückgängig gemacht werden könnte oder ein Teil der Kaufsumme an das Land von EdF zurücküberwiesen werden müsse, da EnBW möglicherweise überbewertet wurde. Die Rede ist von etwa zwei Milliarden Euro.
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Das wird eine verborgene Kröte sein, die im politischen Sumpfgebiet rund um EnBW, auf den designierten EnBW Chef Frank Mastiaux als Nachfolger von Hans-Peter Villis wartet.