
750.000 deutsche Stromkunden fühlen sich durch die Pleite des Stromanbieters Teldafax im Jahr 2011 betrogen. Seit einem Jahr ermittelt die Staatsanwaltschaft Bonn in der Sache wegen Untreue und möglichen Insolvenzbetrugs, doch findet sie keinen roten Faden in dem Gewirr, das Michael Josten angerichtet hat. Der Teldafax-Gründer wurde Ende vergangenen Jahres wegen eines anderen Delikts vorzeitig aus der Haft entlassen. Seine Rolle in dem offenbar als Schneeballsystem angelegten Stromkundenfang von Teldafax ist noch immer nicht durchsichtig. Der Insolvenzverwalter benötigt noch bis 2016, um Licht in das Teldafax-Wirrwarr zu bringen.
Die Ermittlungen stocken
Vor allem ist noch immer nicht klar, wer die Großaktionäre von Teldafax waren. Es sollen russische Investoren sein, die im vergangenen Jahrzehnt auf dem deutschen Strommarkt Fuß fassen wollten. Die Namen sind unbekannt, auch nicht, warum sie sich abrupt von Teldafax trennten und das windige Unternehmen somit den Garaus machten. Ob Geldwäsche im Spiel war? Auch das ist bisher ungeklärt.
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Es bleibt zu befürchten, dass die Teldafax-Aufklärung in den Akten steckenbleibt. Der frühere Teldafax-Unternehmen Josten agiert so geschickt, dass er den Fängen der Staatsanwaltschaft immer wieder entgleitet. Seine Rolle als Ex-Vostand, Gesellschafter und Ex-Aufsichtsrat ist immer noch nicht gelüftet. Es geht nicht nur um das Recht der Stromkunden, die Vorauskasse zahlten, sondern auch darum, künftige Fälle nach dem Muster von Teldafax zu verhindern.