
Flüssiggas wird zum neuen Geschäftsfeld des größten deutschen Energiekonzerns E.On. Die flüssige Energie englisch „Liquid Natural Gas“ und vor allem international unter der Abkürzung LNG bekannt – soll den Versorger mit seiner Ferngastochter E.On Ruhrgas unabhängiger von russischem und norwegischen Pipelinegas machen. So wird LNG zur dritten Geschäftssparte, die den Konzern, der bisher außerhalb Europas vor allem in Russland aktiv ist, internationaler werden lassen soll.
Langfristig ein großer Vorteil
Klaus Schäfer, Chef von E.On Ruhrgas, sagt gegenüber WirtschaftsWoche-Online: „Erst durch LNG ist der Gasmarkt zu einem Weltmarkt geworden, denn jetzt stehen alle Kontinente miteinander im Wettbewerb.“ Das sei langfristig ein großer Vorteil für die Versorgungssicherheit „auch in Europa“. Schäfer: „E.On sieht LNG als drittes Standbein neben Pipelinegas und der eigenen Förderung und verfügt bereits heute über 6,7 Milliarden Kubikmeter Re-Gasifizierungs-Kapazität in Europa.“
Durch Anlagen, die das Flüssiggas an den Terminals für die riesigen LNG-Tanker wieder in den Gaszustand zurückversetzten, kann das Gas dann durch Pipelines an die Industriestandorte oder in die Gaskraftwerke weitergeleitet werden. Von dem Trend zu LNG profitieren auch deutsche Industrieunternehmen wie Linde, die solche Regasifizierungsanlagen errichten, aber auch Werften wie die Papenburger Meyer Werft, bei der sich ein solcher LNG-Tanker gerade im Bau befindet.