
Die Versorger in Deutschland ziehen wegen der gefallenen Strom-Großhandelspreise bei immer mehr Kraftwerken den Stecker. Seit der letzten Erhebung im April kamen zehn weitere Anlagen hinzu, wie aus Daten der Bundesnetzagentur am Montag hervorging. Dabei handelt es sich um Kraftwerke mit einer Leistung von 2,3 Gigawatt. Dies entspricht mehr als zwei Atomkraftwerken. Darunter sind unter anderem Anlagen des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall.
Die Strom-Großhandelspreise sind wegen der Überkapazitäten an Kraftwerken und den Ausbau des Ökostroms drastisch gefallen. Den Konzernen, aber auch vielen Stadtwerken brechen dadurch die Gewinne in der Stromerzeugung weg. Ende vergangener Woche notierte der Preis für eine im kommenden Jahr zu liefernde Megawattstunde Strom bei 30,40 Euro. Dies war der tiefste Stand seit Oktober 2003. Die Verbraucher haben von dem Preissturz an den Börsen bislang nur wenig mitbekommen. Zwar gingen die Strompreise für Haushaltskunden zuletzt etwas zurück. Wegen der stark gestiegenen Steuern und Abgabe waren sie aber zuvor stark in die Höhe geschossen.