Balz und sein neuer Verbündeter, der renommierte Stuttgarter Insolvenzexperte Volker Grub, hatten einen eigenen Kandidaten für die Versammlung der Anleihegläubiger ins Rennen geschickt - der jedoch scheiterte. Mit Forderungen von 120 Millionen Euro sind die Inhaber von zwei Anleihen die größte Gruppe der Gläubiger, gefolgt von der Privatbank Safra Sarasin, die im August die Insolvenz von Windreich beantragt hatte.
Zu gemeinsamen Vertretern der Anleihegläubiger wurden im Neckar Forum in Esslingen Klaus Nieding von der Frankfurter Kanzlei Nieding + Barth sowie Frank Günther von der Münchner Restrukturierungsberatung One Square Advisors gewählt. Offenbar konnte vor allem Günther die Anleiheinhaber mit der Ankündigung ködern, er habe Kontakte zu institutionellen Investoren, die bereits im Besitz von Windreich-Anleihen seien.





Der Kandidat Balz und Grub, Joachim Illig vom Insolvenzverwalterbüro Illig Braun und Kirschnek in Stuttgart, konnte die Mehrheit der Windreich-Anleihe-Gläubiger nicht überzeugen. Zuvor hatte Balz laut Informationen der WirtschaftsWoche versucht, seinen Nachfolger auf der Geschäftsführerposition, den ehemaligen Windreich-Berater Werner Heer abberufen zu lassen um selber wieder Einfluss im Unternehmen zu bekommen.
Balz scheiterte bei diesem Versuch, den er mit einem deftigen Brief an die Anleihezeichner flankierte, jedoch am Insolvenzverwalter Holger Blümle. Wie die WirtschaftsWoche weiterhin aus dem Unternehmensumfeld erfuhr, werden die Verkaufs- beziehungsweise Finanzierungsbemühungen rund um den Nordsee-Windpark MEG 1 mit Hochdruck fortgesetzt.