Laut der Studie ist der Anteil der Erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung der großen vier immer noch sehr schwach. Bei Vattenfall beträgt er gerade 1,8 Prozent, bei RWE 3,5 – etwas besser sind E.On (11,2 Prozent) und EnBW (19,1 Prozent) aufgestellt.
Durch die Bevorzugung der Erneuerbaren Energien gegenüber der konventionellen Stromerzeugung haben Auslastung und Rentabilität von fossilen Kraftwerken stark abgenommen. Da Ende 2013 immer noch rund zwei Drittel des fossilen Stroms aus den Kraftwerken der großen vier stammte, waren sie besonders von der abnehmenden Rentabilität betroffen.
Die Suche nach Antworten
Im Kern versuchen sich E.On, Vattenfall, RWE und EnBW mit drei Strategien zu retten. Die erste ist der Rechtsweg.
Allesamt klagen vor verschiedenen deutschen Gerichten auf Schadenersatz sowie Aufhebung des Atomausstiegs. So fordert E.On etwa 380 Millionen Euro wegen der dreimonatigen Stilllegung zweier Meiler im Frühjahr 2011. RWE klagt auf einen zweistelligen Milliardenbetrag.
Der schwedische Energieriese Vattenfall zieht zusätzlich auf Basis der Energiecharta vor ein Schiedsgericht und verlangt 4,7 Milliarden Euro als Entschädigung für die Stilllegung der Meiler.
Zudem fordern die Energieriesen mehrheitlich die Einführung von Kapazitätsmärkten, um so die konventionellen Kraftwerke wieder rentabel zu machen. Allerdings gibt es bis dato wenig Hoffnung, dass die Bundesregierung diesen Forderungen nachkommt.
Rationalisierung
Neben dem rechtlichen Vorgehen gegen die Schritte der Bundesregierung, versuchen die Konzerne sich zu verschlanken. Als erstes muss dafür die Belegschaft gekürzt werden. So hatte RWE Ende 2013 verkündet, bis Ende 2016 6750 Stellen zu streichen. Auch EnBW, E.On und Vattenfall kürzten beim Personal.
Dazu sollen unrentable Unternehmenszweige abgespalten oder verkauft werden. Während E.On etwa die Atom-Sparte samt konventionellen Kraftwerken abspaltet, versucht Vattenfall seine Braunkohlekraftwerke zu veräußern.
Ein weiterer Schritt ist die Neuausrichtung der Geschäftsschwerpunkte. So versuchen alle vier Energieriesen, stärker Erneuerbare Energien zu produzieren, die dazugehörige Infrastruktur auszubauen und auf das Geschäftsfeld der Energiedienstleistungen vorzudringen.