Höhere Ökostrom-Umlage EEG-Umlage steigt: Stromkunden droht die nächste Preiserhöhung

Strompreis dürfte steigen: EEG-Umlage steigt um mehr als fünf Prozent Quelle: dpa

Stromkunden in Deutschland müssen sich im kommenden Jahr auf höhere Preise einstellen. Die von ihnen zu zahlende Umlage zur Förderung des Ökostroms soll 2020 um 5,5 Prozent steigen.

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Die Strompreise in Deutschland sind im europäischen Vergleich bereits hoch. Nun könnten sie weiter steigen. Denn die EEG-Umlage erhöht sich im kommenden Jahr. Sie soll im kommenden Jahr 6,756 Cent pro Kilowattstunde betragen und damit um 5,5 Prozent höher ausfallen als in diesem Jahr mit 6,405 Cent. Das gaben die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, TransnetBW, 50Hertz und Tennet bekannt. Als einen Grund für die höhere Umlage nannten sie die Entwicklung des sogenannten EEG-Kontos. Dieses sei zwar zum 30. September mit 2,2 Milliarden Euro im Plus gewesen. Da der Kontostand aber rund 40 Prozent niedriger sei als im Vorjahr, führe dies zu einem Anstieg der EEG-Umlage für das Jahr 2020.

Die EEG-Umlage macht ungefähr ein Viertel des Strompreises aus und finanziert die festen Vergütungen, die Ökostrom-Produzenten für die Einspeisung ihres Stroms bislang unabhängig vom Marktpreis bekommen. Weitere Bestandteile des Strompreises für Privatkunden sind Steuern, andere Abgaben und Umlagen sowie Produktionskosten und die Netzentgelte.

Infolge der Erhöhung gehen Vergleichsportale von insgesamt steigenden Strompreisen aus. Neben dem Anstieg der EEG-Umlage zeichneten sich auch bei den übrigen Preisbestandteilen Erhöhungen ab, sagte der Energieexperte des Vergleichsportals Verivox, Valerian Vogel.

Die Netzentgelte, die rund ein Viertel des Strompreises ausmachen, werden laut Prognose im kommenden Jahr ebenfalls steigen. Auch die Großhandelspreise der Versorger lägen über dem Vorjahresniveau. „Verbraucher in Deutschland müssen sich daher zum kommenden Jahr erneut auf Strompreiserhöhungen einstellen“, so Vogel. Schon heute zahlten Verbraucher in Deutschland europaweit neben den Dänen die höchsten Strompreise.

Nach Berechnungen des Vergleichsportals Check24 muss ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden Strom allein aufgrund der höheren EEG-Umlage 18 Euro mehr pro Jahr zahlen. Die EEG-Umlage wurde zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne eingeführt.

Im Rahmen ihres Klimapakets plant die Bundesregierung im Gegenzug zu einem Einstieg in eine CO2-Bepreisung in den Sektoren Verkehr und Gebäude Entlastungen beim Strompreis. Ab 2021 soll die Umlage zur Deckung der Kosten des nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergüteten Stroms in einem ersten Schritt um 0,25 Cent pro Kilowattstunde gesenkt und dann weiter verringert werden. Die Koalition will dadurch besonders Familien und kleine sowie mittelständische Firmen entlasten.

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