„Höhle der Löwen“-Investor Frank Thelen investiert in Energiespeicher

„Höhle der Löwen“: Frank Thelen investiert in Kraftblock Quelle: imago images

Der „Höhle der Löwen“-Investor beteiligt sich an der Saarbrücker Energiespeicher-Firma. Deren Produkt: Container, die Sonnen- und Windenergie speichern und in Strom, Wärme und Kälte umwandeln können.

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„Höhle der Löwen“-Investor Frank Thelen hat sich mit seiner Firma Freigeist am Saarbrücker Energiespeicher-Unternehmen Kraftblock beteiligt. Das bestätigten Thelen und Kraftblock-Gründer Martin Schichtel im Gespräch mit der WirtschaftsWoche.

„Sonnen- und Windenergie kann häufig nicht gespeichert werden, weil die Stromnetze überlastet sind. Kraftblock kann das Thema grüne Energie weltweit voranbringen und zu einem Unternehmen werden, das Milliardenumsätze macht“, sagte Thelen der WirtschaftsWoche.

Kraftblock will im kommenden Jahr Energiespeicher-Module auf den Markt bringen, die Temperaturen bis zu 1300 Grad speichern können. Die Module, vergleichbar mit Containern, gibt es in drei Größen, die alle 2,30 breit und 2,50 tief sind und sich nur in der Länge – drei, sechs und zwölf Meter – unterscheiden. Das Speichergranulat hat der Chemiker Schichtel selbst entwickelt: Es besteht zu 85 Prozent aus Recycling-Material wie Hochofen-Schlacken. „Vergleichbare Wärmespeicher verwenden bislang Salze und Beton als Speichermaterial und können maximal 600 Grad aufnehmen“, sagte Schichtel. Auch sei sein Produkt „mit fast unendlichen Ladezyklen“ langlebiger als Lithium-Ionen-Batterien – und um ein Vielfaches günstiger.

Kraftblock Quelle: PR

Die in einem Kraftblock-Modul gespeicherte Energie kann sowohl in Wärme, Kälte als auch Strom abgegeben werden.

Die Wärme, die bei der Produktion von Stahl in einem Stahlwerk freigesetzt wird, kann laut Schichtel von einem 20-Fuß-Energiespeicher aufgenommen werden: Die Speicherkapazität beträgt 16 Megawattstunden Wärme von 1000 Grad. Der Container könnte ein ganzes Einkaufszentrum einen Tag lang im Winter mit Heizungswärme und warmem Wasser versorgen.

Auch ein möglicher Ausstieg aus der Kohleenergie könnte Kraftblock profitieren, so Schichtel. Kohlekraftwerke sind nicht nur ans Stromnetz angeschlossen, sondern verfügen über Dampfturbinen, die Wärme zu Strom machen können. Bei einem Ausstieg aus der Kohlekraft könnten die Energiespeichermodule die Brennkammern der Kohleöfen ersetzen.

Thelens Firma Freigeist hat sich mit 20 Prozent an Kraftblock beteiligt – zur Höhe des Investments machte Thelen keine Angaben. In der Regel investiert sein Beteiligungsunternehmen eine Million Euro und sammelt bei Risikokapitalgebern binnen sechs bis 15 Monaten Beträge bis zu 50 Millionen Euro ein.

In der Vergangenheit hatte Thelen mit seinem Geld die Firmen Wunderlist (verkauft an Microsoft), MyTaxi (verkauft an Daimler) und KaufDa (verkauft an Axel Springer) mit aufgebaut. Aktuell ist er unter anderem Investor beim Münchner Luftfahrt-Startup Lilium.

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